SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Es ist wirklich ein Problem:
Wir mögen uns sehr in der Familie und im Freundeskreis;
wir wissen, was wir voneinander zu halten haben.
Was die einzelne oder der andere kann und was nicht -
was wir einander zutrauen können
und wo man sich lieber auf jemand anderen verlassen sollte...

Und trotzdem gilt das Sprichwort:
Der Prophet gilt nichts in seiner Heimatstadt.
Ein biblisches Sprichwort, übrigens;
Jesus von Nazaret hat es schon gekannt und zitiert.
Und er hatte am eigenen Leib erfahren, dass es mehr ist als ein Sprichwort.

Die Geschichte, kurz erzählt:
Wie jeder jüdische Mann damals war er im Gottesdienst aufgestanden
und hatte das Wort des Tages aus der Heiligen Schriftrolle vorgelesen.
Dann hatte er der Gemeinde sein Glaubenszeugnis gegeben,
hatte gesagt, wie er die ausgewählte Botschaft aus der Bibel versteht.

Allerdings: Mäßig bleibt der Erfolg der Predigt in der heimatlichen Synagoge.
Ist das nicht der Zimmermann, fragen sich die Leute gegenseitig,
der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon?
Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?
Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.

Ja - so geht es einem schon mal:
Zeigst du mal eine unbekannte Seite von dir selbst,
redest irgendwie anders als alle von dir erwarten, hast eine neue Idee:
da regt sich gleich alles auf.
Da macht die Umwelt doch lieber die Schubladen auf
und ordnet dich ein - braucht sie dir nicht weiter zuzuhören.

Schade aber auch - weil die Querdenker zu vielen zu quer kommen,
geht sicher auch manche sinnvolle Idee den Bach hinunter.
Schubladen zu - lieber mal richtig zuhören und neues erwarten,
auch wenn alle schon zu wissen glauben,
was von der oder dem da zu erwarten ist:
Ungeahnte Perspektiven tun sich auf und neue Horizonte!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13346
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