SWR3 Gedanken

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An keinem Tag im Jahr ist soviel Licht wie an diesem, dem 24. Juni, nie steht die Sonne so hoch im Zenit. Mittsommerwende.
Heute feiert die Kirche die Geburt des Täufers Johannes. So viel Licht passt gut zu einem wie Johannes. Im Licht leben bedeutet bei Johannes: in der Wahrheit leben, nichts im Verborgenen halten, sich abwenden von Bosheit und heimlichen Machenschaften.
Johannes fordert die Menschen auf zur Buße.
„Kehrt um zu Gott, lasst eure Bosheit hinter euch!" ruft er ihnen zu.
Was hat Johannes damit gemeint?  Im Licht leben heißt, sich Gott zuwenden, auf sein Reich zugehen und in der Gerechtigkeit Gottes leben.
Der Täufer findet und erfindet unglaubliche Schimpfworte. „Ihr Schlangen und Otterngezücht" schleudert er den Profiteuren seiner Zeit entgegen und greift furchtlos Politiker und Mächtige an, selbst König Herodes der sich über alle Gesetze hinweggesetzt hat.
Er hat seinen Bruder ermordet, um dessen Frau heiraten zu können.
Wie eine Rache scheint es, dass dann Salome - die Tochter dieser Frau - Herodes zwingt ihr den abgeschlagenen Kopf Johannes des Täufers auf einem Silbertablett zu servieren, da hatte Herodes gerade angefangen, im Gespräch mit dem inhaftierten Johannes sein Gewissen zu entdecken.
Alles ans Licht des Tages zu bringen, das war Johannes Berufung. Eine schillernde unbequeme Figur. Johannes stirbt für die Gerechtigkeit. Aber dann kommt Jesus. Und geht den Weg weiter, für ihn aber ist das Licht noch mehr als Gerechtigkeit und Wahrheit, für ihn ist Leben im Licht vor allem ein Leben, voller Liebe, in dem Freundschaft wirklich etwas zählt und die Freiheit von allen Strukturen und Vorurteilen, von Schmerzen und Krankheit, von Angst und Tod.
Leben im Licht Gottes ist das. Darum geht es heute - am Johannestag!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13284
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