SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Sätze, die Schätze sind - das sind Sprüche, die mich ein Stück weit durchs Leben begleiten. Ich habe sie immer wieder irgendwo aufgeschnappt, auf Kalenderblättern gefunden oder sie mir aus Büchern geholt. Viele habe ich von einem Rentner bekommen, der seine stille Leidenschaft für die „Welt der Sprüche" entdeckt hat.
Das mit den Sprüchen ist nicht neu. Die Weisheitsliteratur des Alten Testaments ist bereits voll davon: hintersinnige bis humorige, sanfte bis deftige Sprüche. Ein paar Kostproben: „In eine Seele, die auf Böses sinnt, kehrt die Weisheit nicht ein."
Oder: „Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist." (Weisheit 1,4.6)
Oder: „Die Toren haben ihr Herz auf der Zunge, die Weisen haben ihre Zunge im Herzen." ( Jesus Sirach 21,26)  Gelassen und heiter klingt das: „Ein fröhliches Herz macht das Gesicht heiter, Kummer im Herzen bedrückt das Gemüt und lässt die Glieder verdorren." (Sprichwörter 15,13; 17,22) 
Solche Sprüche sind dem Leben abgeguckt. Sie enthalten Lebensweisheiten, sie zu befolgen ist eine Form von Lebenskunst. Man kann auch sagen: Die Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Kostbare, das Wunderbare zu sehen. Ich gehe davon aus: jede und jeder hat den einen oder anderen Spruch bereit. Wenn wir sie nicht für uns behalten sondern weitergeben, dann entsteht ein Netz von Schätzen, das uns umspannt. Ich möchte da mitmachen und ein paar Sprüche an sie weitergeben - unkommentiert versteht sich, denn sie sprechen für sich:  

  • Die Seele ernährt sich von dem, worüber sie sich freut.
  • Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.
  • Kluge Menschen lernen aus den Erfahrungen anderer.
  • Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht.
  • Der Ton macht die Musik.
  • Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.
  • Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.
  • Die Liebe kann man nicht überdosieren.
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