Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Man soll ja in Zukunft nicht mehr so viel im Ausland Urlaub machen. Und schon gar nicht mit dem Flugzeug. Wegen Klimaschutz: Zu viel Kerosinverbrauch. Verschwendung von Ressourcen. Lieber im Lande bleiben. Heimat entdecken. Vielleicht sogar neu entdecken.
Ich hätte da einen Vorschlag: Die Landschaft am Rande des Hunsrücks. Hier kann man sogar erfahren wie man das Paradies immer wieder neu in den Blick bekommt. Ja, das habe ich von den Menschen am Rande des Hunsrücks, bei denen ich lebe und arbeite, gelernt: Wie einem der Blick für das Paradies geöffnet werden kann.
Ganz einfach sagen die Leute hier. Hauptsache die Kirche ist im Dorf. Denn der Blick auf den Kirchturm als Wegweisung zu Gott erinnere daran, auf alles gefasst zu sein. Auch auf unerwartetes Glück.
Und deswegen begegnen die Menschen hier zum Beispiel Zugereisten mit freundlicher Neugier:
Denn die könnten ja aus dem eben erwähnten Paradies kommen...! Darauf sei man immer gefasst, sagen die Leute hier: dass auch ein Fremder eine Botschaft aus dem Paradies sein könne.
Andererseits, sagen sie weiter, sie gerade hier, am Randes des Hunsrücks,
- auf vielleicht ungewöhnliche Art - ein Vorgeschmack auf unendliches Glück zu kosten:
Denn es gebe hierzulande keine verbotenen Früchte wie im damals im Paradies. Wo man ja vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen nicht essen durfte.
Hierzulande reiche man zum essen unter anderem „Gefillde Kleeß“ - auf Hochdeutsch: „gefüllte Klöße" - statt Äpfel von verbotenen Bäumen zur Steigerung der Lebenslust.
Und der Genuss von „Gefillde Kleeß“ habe auch nichts mit dem schwierigen Thema der Erkenntnis von Gut und Böse zu tun, Gott bewahre! Nein, er scheide lediglich die Liebhaber von denen, denen es an Erkenntnis noch ein wenig mangele.
Also, liebe Hörerinnen und Hörer, herzliche Einladung zu einem Klimaschutz-Beitrag der besonderen Art: Heimat hierzulande neu entdecken. Zum Beispiel am Rande des Hunsrücks.
Wo man neben dem Genuss von „Gefillde Kleeß“ auch den Fremden als möglichen Botschafter des Paradieses zu erkennen vermag. Beim Blick auf den Kirchturm als Wegweisung Gottes.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=1321
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