SWR3 Gedanken

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26MAI2012
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Heute ist der Todestag des heiligen Philipp Neri. 1595 ist er in Rom gestorben. Damit haben heute alle Namenstag, die Philipp heißen. Philipp Neri ist zwar ein Heiliger, aber es ging ihm nicht um hochtrabende Ziele. Sein Leitspruch war: „Wir sollen das Gewöhnliche ungewöhnlich gut tun und dabei fröhlich bleiben." Wegen seiner Fröhlichkeit gilt Philipp Neri als Patron aller humorvollen Menschen. Folgende Anekdote wird von ihm überliefert: Als Jugendlicher im Internat kam er oft zu spät. Als er wieder einmal nicht aus dem Bett fand, ermahnte ihn sein Erzieher: "Wenn es läutet, stell dir vor, du bist im Fegefeuer und büßt für Deine Sünden. Und dann stell Dir vor, Gott ruft dich und sagt zu Dir Du hast lange genug im Fegefeuer verbracht. Dann wird es Dir ein leichtes sein, aufzustehen." Aber am nächsten Tag kam Philipp Neri schon wieder zu spät. Sein Erzieher wollte mit ihm schimpfen, aber Philipp Neri sagt: "Ich habe es gemacht, wie Sie es gesagt haben. Ich habe daran gedacht, im Fegefeuer zu sitzen und für meine Untaten zu büßen. Aber als ich Gottes Stimme hörte, sagte ich zu mir selbst: Du hast schon so viele Dummheiten gemacht, besser Du bleibst ein bisschen länger im Fegefeuer - und da bin ich im Bett liegen geblieben." Das frühe Aufstehen ist Philipp Neri nicht so recht gelungen, aber Menschen zu helfen auf jeden Fall. Bekam ein Kranker keinen Besuch, dann hat ihn Philipp Neri besucht, hat ihn ein bisschen aufgemuntert und getröstet, hat ihm aus der Bibel vorgelesen oder ein Späßchen mit ihm gemacht. Nichts Ungewöhnliches, aber das hat er ungewöhnlich gut gemacht. „Das Gewöhnliche ungewöhnlich gut tun und dabei fröhlich bleiben." Mal schauen, ob mir das heute auch so gut und mit so viel Humor gelingt, wie Philipp Neri.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13105
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