SWR3 Gedanken

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„Keine Angst vor Mamas Monster". So heißt ein Kinderbuch, das sich einem schwierigen Thema zuwendet: dem Umgang mit Depressionen. „Keine Angst vor Mamas Monster" beginnt an einem Sonntagmorgen: Rike, 5 Jahre, liegt noch im Bett. Sie wartet auf Mama. Die Mama weckt Rike immer, singt, gibt ihr einen Kuss und fragt, ob sie gut geschlafen hat. Rike mag nicht mehr warten. Sie steigt aus dem Bett und läuft in die Küche. Es gibt Frühstück. Doch wo ist Mama? „Sie liegt noch im Bett", sagt Papa. Rike läuft die Treppe hoch zum Schlafzimmer. Vorsichtig macht sie die Tür auf. Mama dreht sich zu Rike um und schaut ganz betrübt. „Was hast du denn Mama? Bist du traurig?" fragt Rike. Doch die Mama sagt nichts und schließt die Augen wieder. Leise geht Rike aus dem Zimmer und macht die Tür wieder zu. Ob Mama böse auf Rike ist? Natürlich nicht, aber das kann Rike ja nicht wissen! Es dauert nämlich, bis die Erwachsenen im Buch sich dazu durchringen ihr zu erzählen was los ist: Mama wird von einem Monster namens Depression gequält. Rike erfährt auch, dass Ärzte dieses Monster bekämpfen können. Und Rike ist erleichtert. Sie hat keine Schuld an Mamas Krankheit und hofft, dass die Ärzte und Mama den Kampf gegen das Monster gewinnen. Es scheint sehr schwierig zu sein, einem Kind von Depressionen zu erzählen. Das Buch hat mir deutlich gemacht, dass es gar nicht so schwer ist wie es zunächst aussieht. Es gehört nur der Mut dazu, sich auf die Wahrheit einzulassen. Der Mut, einem Kind nichts vorzumachen, sondern es einzuweihen, kindgerecht einzuweihen. Vielleicht kann dieses Buch betroffenen Menschen dabei helfen.

(Zusatzinfo fürs Internet: Erdmute v. Mosch, Mamas Monster, Kindern Depression erklären, Balance buch+medien verlag, ISBN 978-3-86739-040-8)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13103
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