SWR3 Gedanken

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Ab heute soll theoretisch jeder Teilhaber bei facebook werden können. Für einen ziemlich hohen Aktienpreis. Denn facebook besitzt zwar so gut wie keine realen Güter, dafür ist es im Moment total angesagt und verspricht gute Gewinne.

Schon länger kann man Anteile von Matthias von Mirrbach und seinem Hof kaufen. Die Anteile sind nicht so teuer. Mathias von Mirbach ist auch nicht wirklich angesagt, dafür bekommt man von ihm jede Woche Obst, Gemüse, Fleisch und Käse.

Mathias von Mirbach ist Bauer und verkauft Ernteanteile von seinem Hof. Das nennt sich dann auf Englisch „Community Supported Agriculture" oder auf Deutsch „Wirtschaftsgemeinschaft". Damit unterstützt man seine Arbeit auf dem Hof, weil er schon am Anfang des Jahres weiß, mit wie viel Geld er zu rechnen hat. Außerdem kann man auch mitbestimmen, was angebaut werden soll. Denn mit den Anteilen hat man auch Mitspracherecht. Und man bekommt eben jede Woche was der Hof so hergibt.

Ich finde das eine richtig gute Idee, denn damit sitzen der Bauer und die Verbraucher im gleichen Boot und tragen sich gegenseitig durch.

Wir ernten was wir säen, heißt es mal in der Bibel. Für Mathias von Mirbach und seine Verbraucher ist das jedenfalls ganz klar und durchsichtig, weil sie das gemeinsam miteinander ausdiskutieren, was gesät und geerntet werden soll. Und wenn das Wetter nicht mitmacht, dann ist das für beide Seiten bitter, aber es wird ausgehalten, was zu essen gibt es trotzdem.

Ob das bei Marc Zuckerberg und facebook auch so ist? Ob überhaupt jemand, der eine Aktie kauft, damit auch Verantwortung für das Wohlergehen des Unternehmens facebook übernehmen will?

Eins ist  klar: Von einer Aktie allein wird man nicht satt. Von Kohl, Kaninchen und Karotten schon.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13057
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