SWR3 Gedanken

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Dass Himmelfahrt zum Vatertag wurde, hat vielleicht auch seinen Grund.

Die Geschichte von Himmelfahrt geht ja so: Jesus ist mit seinen Freunden zusammen. Und alle denken: jetzt bleibt er für  immer bei uns. Aber da wird er in den Himmel entrückt.

So ähnlich geht es auch manchen Familien mit ihren Vätern an Christi Himmelfahrt.

Am frühen Morgen war Papa noch da und anschließend war er mit seinen Kumpeln und einer Kiste Bier entrückt und ward nicht mehr gesehen.

An Vatertag sind alle weg, was gibt es da also zu feiern?

Vatertag und Himmelfahrt haben eins gemeinsam: Wenn der Vater bzw. Jesus verschwindet, dann ist damit auch so was wie eine Geschäftsübergabe gemeint, inklusive großem Vertrauensvorschuss: Ihr schafft das schon.

Was bei meiner Familie für mich eher lächerlich klingt, weil Mama sowieso ohne Papa den Laden schmeißt. Bei Jesus war das anders.

Dem haben seine Jünger einfach alles zugetraut, auf den haben sie sich auch voll und ganz verlassen. Da fällt es vielleicht schwer die Verantwortung zu übernehmen. Allerdings glaube ich, Jesus ging bewusst, eben weil er von dieser Gefahr wusste.

Damit Menschen selbstbewusst handeln können, muss man sie eben auch selbst machen lassen. Verantwortung übernehmen, Fehler machen und für diese einstehen. Gut wenn da nicht immer einer ist, der einem über die Schultern schaut und ständig mit blöden Kommentaren einen verunsichert. Dann lieber gleich allein und selbstverantwortlich.

Bei Familien klappt das heute wahrscheinlich alles wunderbar und Papa darf sich nach der anstrengenden Wanderung ausruhen.

Für alle anderen Dinge gilt: Gott lässt uns selbstverantwortlich unser Leben leben, gibt keine blöden Kommentare ab, sondern verspricht uns, trotzdem da zu sein. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=13056
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