SWR3 Gedanken

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Enttäuschte Fußball-Liebe kann ganz schön weh tun. Sie macht traurig und manchmal auch richtig wütend. Ein Wechselbad der Gefühle. All das empfinden gerade wieder die Fans unseres Fußballclubs hier in Kaiserslautern. Nie mehr zweite Liga, haben sie vor zwei Jahren noch skandiert und jetzt das: Abstieg in die Zweitklassigkeit. Viele von ihnen haben ja nicht nur Geld in ihren Verein investiert, sondern vor allem ganz viel Herzblut. Haben jede Woche mitgefiebert, haben gebangt und gehofft und manche vielleicht sogar gebetet. In der Tat ist der Fußball ja auch ein Abbild des Lebens und für manche vielleicht auch eine Art Religion.
Auch im normalen Leben geht es schließlich immer wieder rauf und runter. Auch da gibt es Euphorie neben Enttäuschung. Heiße Liebe neben tiefer Abneigung. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Und auch der Tod kommt irgendwann in jedem Leben vor. Unweigerlich. Früher mal hat man auch den sogar als einen Abstieg verstanden. Als Abstieg in die Unterwelt. Doch gläubigen Menschen bleibt selbst da eine Hoffnung. Die Hoffnung auf den Himmel. Natürlich ist Fußball keine Religion, auch bei uns in Kaiserlautern nicht. Doch eine Glaubenssache ist er für viele hier schon. Die Hoffnung auf eine Wiederauferstehung des Vereins jedenfalls, die teilen etliche Fans. Vielleicht nicht gerade in den Himmel, zumindest aber zurück in die erste Bundesliga. Und wenn das tatsächlich klappen sollte, dann mag es ihn für den Einen oder Anderen hier tatsächlich geben: den Fußballgott, der Solches möglich macht.

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