Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Wenn man ein Buch über große Christen der Gegenwart liest, begegnet einem ganz gewiss ein Name: Mutter Teresa. Den Namen kennt fast jeder.
Wenn ich den Namen höre, sehe ich das Bild einer alten Frau mit sprechenden Augen. Ihr Gesicht hat etwas von einer strahlenden Freundlichkeit, und es ist eingehüllt in ein Tuch mit einer hellblauen Bordüre.
Was war das Besondere an ihr?
Sie war davon überzeugt: im Antlitz eines jeden Menschen kannst du das Gesicht Gottes sehen. Das hat sie von Jesus gelernt: Alles, was ihr einem unter den geringsten Brüdern und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan, hat er gesagt.
Das hat sie ernst genommen und gelebt. In Kalkutta, der Millionenstadt am Ganges.
Dort hat sie mit ihren Mitschwestern in den ärmsten Vierteln der Millionenstadt schwerkranke und sterbende Menschen, vor allem Leprakranke, gepflegt und betreut.
Ihr Wirken wäre wahrscheinlich nicht an das Licht der Öffentlichkeit gelangt, wenn da nicht ein junger englischer Journalist gewesen wäre. Der hat von ihrer Nächstenliebe und ihrem unermüdlichen Einsatz berichtet.
Mutter Teresa steht bis heute für die vielen Männer und Frauen, die ein gleiches tun:

Kranke pflegen,
Kinder betreuen,
Sterbende begleiten,
Zuhören und trösten,
Unterrichten und lehren...
Um so einen Menschen wie Mutter Teresa dürfen sich dann auch schon einmal Geschichten ranken.
Legenden, die uns im Gedächtnis bleiben. Wie die:
Jener junge Journalist hat Mutter Teresa einmal gefragt, wie sie das denn schaffen würde und aushalten könne: angesichts der Not und des millionenfachen Elends in Kalkutta sich immer nur um einzelne Menschen zu kümmern. Ihre Hilfe wäre doch nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Da würden doch Millionen nicht zum Zuge kommen
Darauf hat Mutter Teresa gesagt: Junger Mann, zählen sie mal bis Hunderttausend!
Wie bitte?
Ja, Sie sollen mal bis Hunderttausend zählen!
Aber wieso?
Na, nun kommen sie schon!
Also gut: Eins - Zwei - Drei -
Teresa unterbricht: Sehen sie... Sie haben mit Eins angefangen. Egal, was man tut, man muss immer bei Eins anfangen....
Ich wünsche Ihnen einen guten Tag und einen schönes Wochenende.

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