SWR3 Gedanken

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Wild entschlossen stürmen meine Konfirmanden los. Mit Stift und Schreibblock in der Hand durchkämmen sie die Fußgängerzone. In Trier. Zwischen Porta Nigra und Hauptmarkt befragen sie die Leute. Trierer und Touristen. Und die Frage lautet: „Was halten Sie von Jesus Christus?".
Auf die Idee mit der Umfrage sind die Jugendlichen selbst gekommen. Nach dem Motto: „Was denken eigentlich die anderen? Haben die überhaupt eine Meinung?"
Sie fangen an indem sie ein paar Bilder zeigen, betrachten: Kunstwerke aus verschiedenen Zeiten. Stationen aus dem Leben von Jesus. „Muss man das wissen?" fragt ein Konfirmand. „Ist das wichtig für uns heute? Hat Jesus denn heute überhaupt noch eine Bedeutung? Und wenn ja, welche?"
Genau um diese Frage ging es - bei der Umfrage in der Trierer Fußgängerzone.
Hinterher haben wir uns natürlich zusammengesetzt und darüber geredet.
Was die Leute so alles geantwortet haben. Klar, da sind manche an den Konfirmanden einfach kommentarlos vorbeigegangen. Auch Antworten wie „Egal" oder „was habe ich mit Jesus zu schaffen" waren dabei.
Aber ich muss schon sagen: Wir waren wirklich überrascht, wie viele zustimmende und anerkennende Antworten die Leute gegeben haben. Zum Beispiel.
Für mich ist Jesus Gottes Sohn. Er ist auferstanden von den Toten.
Oder:
Jesus bedeutet Leben. Er ist der Erlöser.
Oder: Jesus ist für mich ein Vorbild. Ich versuche mich an dem zu orientieren, was er gesagt und getan hat. Oder: Jesus ist ein Friedensprediger. Ein Revolutionär, der absolut nichts mit Gewalt tun wollte.
Und: Er ist der Superstar. Ein höheres Wesen. Wie kein anderer hat Jesus Christus unsere abendländische Kultur geprägt.
Zusammengefasst wäre das beinahe schon ein kleines Glaubensbekenntnis.
Ich meine, genau darauf kommt es an:
Dass wir von unserem Glauben erzählen, mit unseren eigenen Worten.
und dass wir nachfragen, wie das meine Konfirmanden gemacht haben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12888
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