SWR3 Gedanken

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Flammende Herzen sind was Leckeres. Jedes Mal, wenn ich beim Bäcker bin, muss ich mich bremsen, um nicht gleich alle zu kaufen. Ich finde vor allem den Namen so nett - flammende Herzen.
Vielleicht haben sie ihren Namen von der biblischen Geschichte, die heute in den Kirchen vorgelesen wird. Da geht es auch ums Essen. Vor allem aber: um flammende Herzen.
Zwei Männer auf dem Weg von Jerusalem ins nächste Dorf. Die Sonne brennt und die Männer wirken schlapp: hängende Köpfe, eingefallene Wangen. Irgendwie sehen sie bedrückt aus. Plötzlich taucht ein Dritter auf. Er geht ein Stück mit ihnen und will wissen, was los ist. Die beiden erzählen ihm, dass Ihr bester Freund tot ist. Er war ein besonderer Mensch. Mit ihm ist auch ihre Hoffnung auf ein besseres Leben begraben worden, sagen sie. Noch mitten im Gespräch kommen sie im Dorf an. Die beiden laden den Fremden ein bei ihnen zu bleiben, wenigstens zum Essen. Der Mann bleibt. Und beim Essen fällt es den beiden wie Schuppen von den Augen. Sie erkennen ihn. Vielleicht an der Art, wie er das Brot mit ihnen teilt, vielleicht an seinem Tischgebet. Es ist Jesus. Es ist ihr Freund, der am Kreuz gestorben ist. Er lebt. Doch dann: So plötzlich, wie Jesus aufgetaucht ist, ist er wieder verschwunden. Aber es hat sich etwas verändert. Die Jünger erinnern sich an die gemeinsame Wanderung und das Essen und sie sagen „Brannte uns nicht das Herz, als er mit uns sprach?" Schnellen Schrittes, aufgeregt und aufgerichtet gehen sie nach Jerusalem zurück und erzählen was passiert ist. Erst ihren Freunden, dann der ganzen Welt. Und so geht die Geschichte mit Jesus doch noch weiter - Dank zweier flammender Herzen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12820
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