SWR3 Gedanken

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Ich hab erfahren, dass Nico mit Kathrin zusammen ist. Kathrin ist eine langjährige Freundin von mir. Nicht, dass ich den beiden das nicht gönne, im Gegenteil. Aber ich kann sie mir einfach noch nicht zusammen vorstellen. Nico und Kathrin - das muss ich erst gesehen haben. Ich brauche den Beweis.
Diese Erfahrung hat Thomas auch gemacht. Thomas ist einer der engsten Freunde Jesu. Jesus ist gekreuzigt worden und seine Jünger sind total verstört. Sie versuchen nach dieser großen Enttäuschung irgendwie weiterzumachen. Das sieht erst mal so aus, dass sie sich einsperren. Weg von der Welt, nichts hören, nichts sehen. Das was passiert ist, muss sacken. Aber dazu haben sie keine Zeit, denn schon kommt die Nachricht, dass Jesus lebt. Dass er auferstanden ist. Nicht möglich! Doch dann passiert etwas Besonderes: Jesus kommt zu ihnen und spricht mit ihnen. Die Jünger können es nicht fassen, sie sind überglücklich.
Leider war Thomas an dem Tag nicht dabei. Und so kann er nicht glauben, was seine Freunde ihm kurz darauf erzählen. Er sagt: „Das glaube ich erst, wenn ich Jesus sehe und ihn anfassen kann, wenn ich seine Wunden berühren darf." Eine Woche später sind die Männer wieder zusammen, dieses Mal ist Thomas dabei und es kommt, wie es kommen muss - Jesus erscheint auf der Bildfläche. Thomas kann ihn endlich sehen, er kann ihn berühren. Und dann kann er auch glauben. Ich kann Thomas verstehen. Wie oft brauche ich einen Beweis, um zu glauben. Was mir an der Geschichte so gut gefällt ist, dass Jesus nicht sauer ist, weil Thomas länger braucht. Nein, er kommt noch einmal zu den Jüngern - extra für Thomas. Jesus kommt zu den Menschen. Heute nicht sichtbar und greifbar wie damals. Aber das Gefühl, dass ich es ihm wert bin, das bleibt.

Ich wünsche Ihnen frohe Ostern!

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