Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Ihr geht mit unserer Erde um, als hättet ihr eine zweite im Keller“, lautete in den 80 er Jahren ein bei Umweltaktivisten beliebter Spruch. Seit zwei Wochen kann man dieses Argument nicht mehr so einfach in die Debatte werfen. Denn ein internationales Astronomenteam hat einen Planeten entdeckt, der unserer Erde in vielem ähnlich sein soll. So soll auf diesem Planeten eine Temperatur zwischen 0 und 40 Grad herrschen, was unserer durchschnittlichen Erdtemperatur von 15 Grad erstaunlich nahe kommt. Es gibt also doch Hoffnung auf neue Lebensräume für die Menschheit, sollte unsere Erde einmal nicht mehr bewohnbar sein. Das Problem dabei ist nur: die Astronomen wissen leider noch viel zu wenig von diesem Planeten. Keiner kann z.B. sagen, ob es auf diesem Planeten Wasser gibt. Das wäre schon wichtig zu wissen. Abgesehen davon ist dieser Planet etwa 20 Lichtjahre entfernt, so dass ein heutiges Spaceshuttle etwa 30.000 Jahre unterwegs wäre. Schließlich dämpfen die Astronomen alle Hoffnungen auf eine zweite Erde mit dem Argument, dass das Entstehen unserer Erde das Ergebnis einer unglaublichen Folge günstiger Zufälle ist. Wenn nicht heftiger Regen in der jungen Lufthülle der Erde die Treibhausgase aus der Luft entfernt hätte, würde heute auf der Erde eine Hitze von 425 Grad herrschen - ähnlich wie auf der Venus. Und würde unser schwerer Nachbarplanet Jupiter nicht immer wieder Schutzengel spielen, hätte schon mancher Komet unsere Erde zerstört. Diese Reihe unerklärlich günstiger Umstände ließe sich beliebig fortsetzen. Es grenzt wissenschaftlich schon an ein Wunder, dass unsere Erde überhaupt entstehen konnte. Man muss deshalb noch lange nicht religiös werden und an Gott glauben. Aber bedenkenswert sind diese Dinge doch. Der deutsche Astronaut Ulf Merbold, der in seinem Leben einige Wochen im Weltraum verbrachte, sprach einmal davon, wie zerbrechlich und zart die Erde vom Weltall aus erscheint. Die Existenz einer zweiten Erde hielt er für eher unwahrscheinlich. Ihn bewegte etwas ganz anderes: Im Weltall, so bekannte er, denkt man sehr viel darüber nach, ob man die Schöpfung nicht etwas sorgfältiger behandeln sollte. https://www.kirche-im-swr.de/?m=1277
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