SWR3 Gedanken

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Der 25.März ist auf den ersten Blick kein besonderes Datum. Aber wer genau hinschaut, dem fällt vielleicht auf, dass es noch genau 9 Monate bis Weihnachten sind. 9 Monate dauert eine Schwangerschaft. Dann wäre heute eigentlich der Tag, an dem „es passiert sein müsste" - die Sache mit Maria und dem Heiligen Geist. Für die Kirche ein Feiertag mit dem Namen  „Verkündigung an Maria". 
Rückblende: Ein einfaches Lehmhaus in Nazaret. Maria ist vielleicht gerade dabei, für Josef ein einfaches Essen vorzubereiten. Auf einmal platzt der Engel Gabriel herein und sagt: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir." Diese Anrede ist nicht gerade üblich in Palästina um das Jahr 0. Deshalb kommt Maria ins Grübeln: „Was soll diese seltsame Anrede?" Gabriel erklärt: „Du wirst einen Sohn bekommen, sein Name soll Jesus sein." Jetzt ist Maria aber wirklich platt: „Wie soll das gehen, wo ich doch noch Jungfrau bin?" Gabriel sagt: „Der Heilige Geist wird über dich kommen und die Kraft Gottes wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind auch „Sohn Gottes" genannt werden." Und genauso plötzlich wie der Engel kam, ist er auch wieder verschwunden. 
Mich beeindruckt in dieser Szene am meisten, wie cool Maria reagiert. Ich glaube, mir wäre erst einmal die Spucke weg geblieben. Aber Maria wundert sich erstmal nur über die Form der Anrede, und sie hat Zweifel daran, dass das Ganze ohne Mann funktionieren soll. Maria ist mit diesem Zweifel nicht die einzige geblieben. Um die  Sache mit der Jungfrauengeburt hat es schon so manche Diskussion gegeben. Ich denke, dass die Bibel hier wieder einmal ein Bild verwendet. Jungfräulichkeit könnte etwas Ähnliches bedeuten wie ein weißes Blatt Papier: eine Offenheit für Neues. Im Fall von Maria die Bereitschaft, sich auf diese schwere Aufgabe einzulassen. Ich könnte aus der Szene mitnehmen, dass auch ich offen bin für Neues. Offen für schwere Aufgaben. Offen für Gottes Idee in mir.

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