SWR3 Gedanken

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Manche Leute sind ja ständig unterwegs. Konferenz in Berlin, Besprechung in New York und zum Entspannen auf die Malediven. Das hat schon was- Bedeutsames! Und ich? Mit Arbeit im Nachbardorf und Urlaub an der Ostsee?
Vor ein paar Jahren war ich mal in Israel. Und bin dort die Wege abgelaufen und -gefahren, auf denen Jesus unterwegs war. Anders als der Apostel Paulus ist Jesus -bis auf ein paar kurze Fluchten ins benachbarte Grenzland- aus Israel nie rausgekommen. Die meiste Zeit seines Wirkens hat er am See Genezareth verbracht, auf einem Gebiet von 3 Quadratkilometern hat er die meisten Wunderheilungen vollbracht und zum Beispiel seine Bergpredigt gehalten.
130 Kilometer sind es von Bethlehem, wo er geboren ist, nach Nazareth, wo er groß geworden ist. Vom See Genezareth nach Jerusalem, wo er gestorben ist, sind es 170 km. Man könnte also sagen: Jesus ist zeitlebens nie aus einem Gebiet rausgekommen, was so groß ist wie Rheinland- Pfalz.
Na und? „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und nimmt doch Schaden an seiner Seele!" hat Jesus mal gesagt. Heute würde er das wahrscheinlich so formulieren: Was hilft es dir, wenn du eine Weltreise machst, aber es nicht schaffst, dem Menschen, den du liebst, dein Herz zu öffnen? Was hilft es dir, wenn du für deine Firma die Tür nach Asien öffnest, aber vor der Tür stehen bleibst, hinter der dein Freund auf dich wartet.
Manchmal gewinnt man die ganze Welt nur mit einem Schritt. Über die Schwelle der Tür zum Kollegen, zum Nachbarn, zur Freundin. Und wird so ein global player. Wie Jesus, der in den Herzen wohnt von Menschen auf der ganzen Welt.

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