Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Eine Hoffnung, die das Risiko scheut, ist keine Hoffnung."  Das sage ich mir immer, wenn ich mir was nicht zutraue. Wenn ich mal wieder denke, meine Kraft reicht nicht aus, um denen, die mir wichtig sind, zu helfen.
„Die Hoffnung, die das Risiko scheut, ist keine Hoffnung."
Der Satz stammt von Dom Hélder Câmara, dem brasilianischen Bischof. Der hat mit den Armen gelebt, in ihrer oft hoffnungslosen Situation. In den Armenvierteln von Rio de Janeiro, Hier war die Nächstenliebe Jesu für ihn Lebensprogramm.
Hélder Câmara hat viel gewagt. Hat sich mit den Mächtigen in Brasilien angelegt.
„Die Hoffnung, die das Risiko scheut, ist keine Hoffnung.", sagt er und meint.
Riskiere etwas, denn ohne Risiko gibt es manchmal keinen Fortschritt, setze dich ein für gerechte Verhältnisse und für mehr Lebensqualität, für deinen Nächsten und dein Gegenüber.
Und das will ich auch tun. Aber oft geht mir eben gerade dabei die Puste aus. Was dann?
Hélder Câmara meint, man muss nicht alles aus sich selber schöpfen:
„Hoffen heißt, an das Abenteuer der Liebe glauben, den Sprung ins Ungewisse wagen und sich dann ganz Gott überlassen."
Lieber Bischof aus Brasilien, wie gut, dass du das gesagt hast. Das gibt mir Kraft. Das hilft mir, meine Angst loszulassen. Ich muss es nicht alleine schaffen. Das Gespräch heute mit meinem Chef. Das wird nicht einfach. Das Gespräch mit den Ärzten. Ich muss heute nicht alles alleine machen. Gott ist ja auch noch da. Mit seiner Liebe. Die wirkt ja auch noch Wunder, nicht nur ich. Darauf kann ich vertrauen und hoffen. Deshalb kann ich auch ruhig mal was riskieren und Neues probieren.
Die Hoffnung wünscht sich heute das Abenteuer der Liebe. Und mittendrin in diesem Abenteuer lächelt mich die Liebe Gottes an.

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