Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Optimisten haben heutzutage einen schweren Stand. Wer zuversichtlich in die Zukunft schaut, gilt oft als naiv und weltfremd. Schwarzseher haben dagegen Konjunktur. Einige glauben an den Weltuntergang schon in diesem Jahr. Den haben schließlich die alten Maya für 2012 vorherberechnet. Gründe zum Pessimismus gibt es ja auch genug: Schuldenkrise, Klimawandel, internationale Konflikte usw. usf. Aber steckt nicht in jeder Krise auch eine Chance? Manchmal genügt schon ein anderer Blickwinkel, um die Sache in einem neuen Licht erscheinen zu lassen. Beispiel 1: der demographische Wandel in unserer Gesellschaft. Klar, dass die Zunahme älterer Menschen Probleme schafft. Aber ist es nicht erfreulich, dass die Deutschen heute deutlich länger leben als ihre Vorfahren? In Zukunft werden wir die Erfahrung und Lebensweisheit der Älteren viel mehr nutzen und schätzen als in der Vergangenheit. Beispiel 2: die knapper werdenden Erdölvorräte. Sie treiben die Benzinpreise weiter in die Höhe. Das aber erfordert einen viel sparsameren Umgang mit den Energiereserven. Ohne den Preisdruck würden nicht Milliarden in umweltverträgliche Technologien investiert, zum Beispiel in neue Antriebssysteme für die Autos der Zukunft. Es ist wahr: Die Herausforderungen sind gewaltig. Aber mit Jammern und Klagen ist niemandem geholfen. Ich finde es ermutigend, die Sache mal von einer anderen Seite aus zu betrachten. Einfach nur die Perspektive wechseln. In Irland haben die Christen dafür einen ganz praktischen Segenswunsch. Er lautet: „Mögest Du immer einen Blick haben für das Sonnenlicht, das sich in Deinen Fenstern spiegelt, und nicht für den Staub, der auf den Scheiben liegt."

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12645
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