SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Was auf der Autobahn eine echte Todsünde ist, wäre im Leben manchmal angesagt. Zu wenden nämlich, auf der Stelle umzukehren. Doch auch da ist der völlige Richtungswechsel ja eher die Ausnahme. Wenn ich mich nämlich erst mal auf einen bestimmten Lebensweg festgelegt habe, dann komme ich da oft nur schwer wieder runter. Und je weiter ich bereits gegangen bin, umso schwerer wird es. Schließlich habe ich mich an Vieles gewöhnt. Bin Beziehungen eingegangen, habe mich häuslich im Leben eingerichtet, und auch manches investiert. Geld vielleicht, doch vor allem Zeit und Mühe. Und dann? Wenn ich dann irgendwann merke, dass dieses Leben einfach nicht mehr zu mir passt? Dass ich zwar tagtäglich meinen Job mache, doch meine Leidenschaft längst eine ganz Andere ist? Dass ich aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit schon viel zu lange ungesund lebe und plötzlich die ersten Beschwerden kommen, das Herz nicht mehr mitmacht, die Knochen schmerzen?
Kehr um. Das sagt sich so leicht. Zigmal lese ich das in der Bibel. Kehr um! Als ob das so einfach ginge, das Steuer in voller Fahrt herumzureißen. Manchen von uns gelingt das erst, wenn es fast zu spät ist. Nach einem Crash, einem Zusammenbruch, einem tiefen Einschnitt im Leben. Kehr um. Genau genommen ist es eine Aufforderung, die uns letztlich zu uns selber führt. Wenn ich sie nämlich so verstehe: Schlage endlich den Weg ein, der wirklich deiner ist. Im Sinn der Bibel gesprochen: Der Weg, den Gott für dich vorgesehen hat, denn du hast hier auf Erden nur dieses eine Leben. Wie ich ihn finde? Indem ich aufmerksam und ehrlich zu mir selber bin. Möglichst, bevor der Crash mich dazu zwingt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12487
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