SWR3 Gedanken

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Nila ist sieben Jahre alt, als es zu einem heftigen Streit kommt. Ihre Mutter will einfach nicht so, wie Nila es will. Und das findet Nila unglaublich gemein und einfach unfair. Eins steht für Nila am Ende fest: Sie will eine neue Mutter.
Ihre Mutter schlägt ihr also vor, ein Schild zu malen und zu basteln, mit diesem Schild könne sie Nila dann an der Straßenkreuzung absetzen, damit Nila eine neue Mutter finden könne.
Stundenlang ist Nila nun mit diesem Schild beschäftigt, so lange bis sie ihren eigentlichen Ärger ganz vergessen hat. Auf dem Schild steht: „Isch heise Nila. Isch suche ene neue Mama."
Gott ist auch so eine. Also eine Mama. Das fällt meistens etwas unter den Tisch, aber die Bibel ist da erstaunlich bilderreich: Gott ist weit mehr als der übliche Vater, König, Kriegsherr; Gott ist in der Bibel auch das andere - Gott ist eine Liebende und Gebärende, Gott ist Hausherrin und Bäckerin, Hebamme und Mutter. Bärenmutter, Adlermutter, Henne oder einfach nur Mutter.
Manchmal denke ich, viele von uns sind genauso wie die kleine Nila. Es soll so gehen, wie wir es wollen. Und wenn nicht, dann stellen wir uns eben an die nächste Kreuzung und suchen einen neuen Gott, einen, der auf den ersten Augenschein besser unseren Vorstellungen entspricht.
Das schönste aber, das uns die Bibel über Gott sagt, ist, dass Gott Witz und Humor hat. Wie Nilas Mutter. Gott ermuntert uns, nach ihm zu suchen und lässt uns unsere eigenen Erfahrungen machen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12440
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