SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Sommer 2011. Bei uns in Buchen steht der Jugendchor der Gemeinde auf der Bühne. Schon lange ist das Stück angekündigt, allerdings weiß niemand, worum es in dem Song gehen wird. Wir wissen nur, dass es von zwei Jugendlichen aus dem Chor selbst geschrieben worden ist. Die ersten Töne erklingen, dann der Text. „Ich danke Gott, dass es so etwas wie dich gibt. Du bist die Schönste, die es gibt auf dieser Welt. Du schenkst mir Kraft." Traumhaft schön. Es ist ein Liebeslied. Aber für wen? Für die Liebste? Die Mutter? Dann kommt die Auflösung im Refrain und alle stehen still vor Rührung. Der Song ist ein Liebeslied der beiden jungen Komponisten auf ihre Heimatstadt Buchen. Ich war richtig mitgerissen. Obwohl ich nicht aus Buchen komme, bin ich total beeindruckt von diesem Lied und dem, was die Jungs da geschaffen haben. Der Song zeigt, wie gerne die Jugendlichen ihre Stadt haben, wie sehr sie verwurzelt sind und das auch wissen. Dieses Gefühl kenne ich auch. Ich bin zwar schon länger aus meinem Heimatdorf weg, aber es gibt immer wieder Momente, in denen ich mich absolut verbunden fühle. Bei uns wird zum Beispiel Schützenfest gefeiert. Und wenn ich -egal wo- einen Marsch höre, bin ich wieder mitten drin. Dieses Verbunden-sein mit der Heimat ist für mich ganz wichtig. Die Heimat hat mich geprägt und macht einen großen Teil meiner Person aus. Heimat finde ich auch in meinem Glauben. Auch er hat mich geprägt und in ihm bin ich zu Hause. Er gehört zu meiner Geschichte wie mein Heimatort. Und deshalb kann ich die Textzeile des Songs auch voll unterschreiben. Da heißt es: „Ich danke Gott, dass es so etwas wie dich gibt."

https://www.kirche-im-swr.de/?m=12302
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