SWR3 Gedanken

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„Oh heiliger Sankt Florian – verschon mein Haus, zünd andre an!” – dieser boshafte Spruch dürfte vor allem unter Feuerwehrleuten bekannt sein. Sie haben ein ganz besonderes Verhältnis zum Heiligen Florian. Er ist ihr Schutzpatron, und deshalb nennt man sie auch „Floriansjünger“. Dabei hatte der Hl. Florian in seinem Leben weder etwas mit Löschkommandos noch mit Feuersbrünsten zu tun.

Warum er dennoch zum Feuerwehr-Heiligen wurde, das hat damit zu tun, wie er gestorben ist: Um 300 n. Chr. war Florian ein hoher Beamter des Römischen Reiches. Er war stationiert im heutigen St. Pölten in Österreich.. Und er war bekennender Christ, was zu dieser Zeit noch verboten war. Eines Tages erfährt Florian, dass in Lorch an der Enns 40 Soldaten eingekerkert wurden, nur weil sie Christen sind. Empört macht er sich auf, um mit seinem Einfluss noch etwas zu retten. Doch inzwischen hat der Kaiser mitgekriegt, dass auch Florian Christ ist. Und statt die 40 zu retten, leistet er ihnen kurze Zeit später Gesellschaft im Kerker.

Dort weigert sich Florian hartnäckig, den Göttern Roms zu opfern. Er sagt zu den Folterknechten: „Ihr habt zwar Gewalt über meinen Körper, meine Seele aber könnt ihr nicht berühren. Die ist in der Hand Gottes.“

Kurz darauf, am 4. Mai im Jahr 304, wird Florian mit einem Mühlstein um den Hals in die Enns gestoßen. Eine Frau findet seinen Leichnam etwas flussabwärts und begräbt ihn. Genau an dieser Stelle soll auf wunderbare Weise eine Quelle entstanden sein. Seitdem gilt Florian als Schutzpatron für alle Berufe, die mit Wasser zu tun haben.

Und so kommt es, dass der Heilige Florian neben den Feuerwehrleuten auch noch Schutzpatron der Gärtner und vor allem der Bierbrauer ist. Vielleicht erklärt das ja die Zuneigung vieler Floriansjünger zum Gerstensaft...

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