SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

als man denkt.
Kein Ausweg, keine Möglichkeiten mehr, keine Hoffnung. Manchmal erdrückt einen das Leben. Wenn der Arzt oder die äußeren Umstände sagen, dass man keine Kinder bekommen kann, zum Beispiel. Da bleibt einem der Atem weg.
Es gibt da eine Geschichte in der Bibel, die erzählt, wie ein lange Jahre unfruchtbares Paar dann doch noch ein Kind bekommt.
Der Vater dieses Kindes hieß Zacharias und war Priester in Jerusalem am Heiligtum Gottes. Er und seine Frau Elisabeth konnten keine Kinder bekommen, sie hatten diese Enttäuschung ausgehalten, über die Jahre sich damit abgefunden - das war sicher nicht leicht! -, mittlerweile waren sie auch schon recht alt und der Kinderwunsch war, wie ich vermute, schweren Herzens, ad acta gelegt worden. An jenem Tag nun versah Zacharias wie gewohnt seinen Priesterdienst, als ihm ein Engel erscheint. Der Engel nun verkündet dem verdutzten Zacharias, dass Elisabeth schwanger sei und Gott Großes mit dem Sohn, der geboren würde, vorhabe. Zacharias bleibt erst einmal auf dem Boden der Tatsachen und erklärt dem Engel: das sei ja nun nicht mehr möglich, da seine Frau bereits etwas zu alt zum Kinderkriegen wäre. Der Engel erwidert daraufhin etwas eingeschnappt, dass wenn er als Priester so wenig Vertrauen in die Fähigkeiten Gottes hätte, dann solle es so sein, dass er bis zur Geburt nicht mehr sprechen könne.
Gesagt, getan. Zacharias tritt vor die versammelten Gläubigen - und bringt kein Wort mehr raus. Neun Monate später gebiert, wie vom Engel angekündigt, Elisabeth einen Sohn: Johannes und sein Vater, also Zacharias erlangt seine Stimme wieder.
Ich mag diese Geschichte, weil sie Hoffnung gibt: Gott erscheint in unserem Leben und er tut Großes, wo wir oft keine Möglichkeiten mehr sehen, wo wir schon abgeschlossen haben, keine Hoffnung mehr ist. Aber oft ist dieses Eingreifen Gottes nicht so, wie wir es erwarten.

Lukas 1

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