SWR3 Gedanken

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Gott macht Urlaub und „Bruce allmächtig“ kriegt von Gott den Auftrag, solange seinen Job zu machen und die Welt zu regieren. Er kann alles machen, was er will. Er kann nur eins nicht: er kann nichts gegen den freien Willen der Menschen tun.
Bruce findet es toll, allmächtig zu sein und lässt jede Menge Wunder passieren. Er lässt sogar für seine Freundin den Mond größer werden. Aber: was er eigentlich will, das kriegt er nicht hin, nämlich: dass sie ihn liebt.
Verzweifelt fragt Bruce beim nächsten Treffen Gott: „Wie kann ich sie nur dazu bringen, dass sie mich liebt, und zwar frei-willig?“ Und Gott antwortet: „Willkommen in meiner Welt, Bruce, sag mir Bescheid, wenn du es rausgefunden hast!“
Was für ein Satz! Ich finde, der müsste Filmgeschichte schreiben: “Willkommen in meiner Welt, Bruce! Wie krieg ich die Menschen dazu, dass sie mich freiwillig lieben!?“
So sieht das also aus - von oben - aus der Perspektive Gottes. Der hat nun mal den Menschen mit einem freien Willen geschaffen, mit dem er sich für oder gegen die Liebe entscheiden kann. Gott will nichts weiter, als dass wir ihm vertrauen und ihn lieben. So wie Bruce sich das von seiner Freundin wünscht.
Aber wie stellt man das an, dass einen jemand liebt, wenn der nun mal einen eigenen Kopf und einen freien Willen hat?
Bei „Bruce allmächtig“ nützen alle Wunder und Tricks nichts, um seine Liebste herumzukriegen. Nicht mal der romantisch große Mond!
Gott hat deshalb auch einen anderen Weg gewählt. Er kommt uns mit seiner Liebe entgegen. Und das muss Bruce wohl noch lernen: Sich in seine Freundin hinein zu versetzen, mit ihr zu fühlen. Und das heißt doch: auf alle Machspielchen verzichten und sie einfach lieben, auch wenn er sich dabei alles andere als allmächtig fühlt. Das ist doch der einzige Weg, das Herz eines Menschen zu gewinnen: Indem wir diesen Menschen achten, ihn wahrnehmen und – na ja, ihn eben einfach lieben.
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