SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Friedenstreffen der Religionen in München - seit gestern und noch bis morgen, zum fünfundzwanzigsten Mal. Johannes Paul der Zweite hatte 1987 nach Assisi eingeladen - und seither treffen sie sich jedes Jahr; diesmal eingeladen vom Erzbistum München
und wie immer von Sant'Egidio: Buddhisten, denen es um Mitgefühl geht,
das inneren und äußeren Frieden möglich macht. Hindus, die Ahimsa üben, also Friedfertigkeit, um dadurch Gewalt gegen andere zu vermeiden. Muslime, die den einen Gott mit vielen Namen nennen - zuerst  „Der Barmherzige", „Der Gnädige" und „Der Frieden" (As-Salam). Juden, für die „Shalom" - Friede nicht nur der ganz alltägliche Gruß ist, sondern auch das, was sie von Gott als Geschenk und Heil erhoffen. Auch Shintoisten und andere sind in München - jede Gruppe mit ihrer Sehnsucht nach Frieden. Und natürlich Christen, die den Frieden von Gott erwarten
und selber immer wieder Verständigung und Frieden suchen sollen...
Sie beten um den Frieden für die Welt, morgen, an verschiedenen Stellen in der Münchener City. Und in einer Sternwallfahrt treffen sie dann auf dem Marienplatz zusammen. Bei allem Unterschied haben sie doch etwas gemeinsam.
Die Einsicht, dass Frieden erforderlich ist, damit die Welt leben bleibt.
Die Einsicht, dass die Menschen endlich etwas  und viel mehr tun müssen,
damit Hass und Gewalt untereinander aufhören, die jeden Tag so viele Menschenleben kosten - gerade wieder in den anderen arabischen Ländern. Und gemeinsam wissen die Religionen wohl auch, dass Friede letztlich ein Geschenk ist, die Gabe von einer göttlichen Macht oder sogar selbst etwas Göttliches.
Deswegen ja auch: Gebet für den Frieden. Weil die Menschen da sagen:
Lieber Gott, wir haben getan, was wir können; wir versprechen, dass wir mehr versuchen werden. Aber jetzt: Schenke uns deine Macht und deinen Frieden dazu -
weil du uns doch alle liebst als deine Kinder ...

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11502
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