SWR3 Gedanken

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Gott ist ein Camper. Jedenfalls in der Bibel. Da wird viel davon erzählt, wie Gott mit den Menschen auf Wanderschaft ist. Mit Abraham oder mit dem Volk Israel in der Wüste. Als Mose die zehn Gebote in Stein gehauen vom Berg Sinai mitbringt, werden die Steintafeln in eine Kiste gepackt und die Kiste in ein Zelt gestellt. Wenn das Volk weiter zog, wurde das Zelt abgebaut und am nächsten Rastplatz wieder aufgebaut.
Gott hatte also keinen Wohnwagen, es war ein Zelt. Später, als Israel sesshaft wurde, bekam Gott sozusagen auch ein ordentliches Zuhause: Den Tempel in Jerusalem.
Aber als Israel von den Babyloniern überfallen wurde und die Oberen Zehntausend nach Babylon verschleppt wurden, dachten schon alle, dass Gott mit dem Tempel zerstört wurde. Aber Gott ist eben ein Camper: Er ging mit! Nach Babylon und zurück.
Später, als Jesus den Menschen von Gott erzählte, war er ständig auf Wanderschaft durch Israel. Und weil Gott offenbar liebend gern unterwegs ist, wurde er in der ganzen Welt bekannt gemacht. Ausgerechnet der Zeltmacher Paulus verbreitete die Botschaft Gottes in der ganzen damals bekannten Welt. Bis zu uns.
Gott ist ein Camper. Diese Vorstellung finde ich sympathisch, weil Gott damit leicht wird. Und ich mir vorstellen kann, dass er auch bei allen meine Wegen, bei allen Irrungen und Verirrungen dabei ist. Im Zweifel, braucht er nicht mal ein Zelt. Es geht auch unter freiem Himmel.
Auch wenn ich mich in dunkelster Nach verirrt habe, Gott ist auch dabei. Er campiert einfach mit.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11447
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