SWR3 Gedanken

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29AUG2011
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Gerade ist der Weltjugendtag zu Ende gegangen. Viele Jugendliche aus der ganzen Welt waren in Madrid, um gemeinsam mit dem Papst zu beten und ihren Glauben zu vertiefen. Über 10.000 von ihnen aus Deutschland. Jetzt kehren Sie zurück. Einige Jugendliche werden als Andenken eine sogenannte Prayerbox mit nach Hause bringen. Ein  Gebets-Schächtelchen. Klein, blau, aus Blech. Darin: ein Kreuz, ein Weihwasserfläschchen, ein kleiner Rosenkranz und ein Gebetbuch im Miniformat. Kitsch, werden einige sagen. Schnickschnack. Unbrauchbar. Beten kann ich auch ohne Box. Das sehe ich ein bisschen anders: es geht ja nicht darum, dass man ohne Box nicht beten kann, sondern dass etwas Gebetszubehör das Beten erleichtern kann. Wer betet schon an seinem Arbeitsplatz einfach so? Aber wenn man in der Hosentasche die Box spürt, sagt man sich vielleicht: „Ich könnte ja mal wieder mit Gott sprechen." Und ein Kreuz vor sich liegen zu haben oder in der Hand zu halten, Jesus am Kreuz quasi als Ansprechpartner, macht es einem vielleicht leichter. Wenn ich den Rosenkranz in der Hand halte und bete, dann helfen mir die Kugeln des Kranzes mit meinen Gedanken nicht so leicht abzuschweifen, weil ich sie spüren kann. Die Gebetsbox erinnert unterwegs ans Beten. Das könnte auch ein Knoten im Taschentuch oder eine Notiz in meinem Outlook. Wichtig für mich ist, dass ich mich daran erinnern lasse.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11382
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