SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Heftige Gewitter gehören für mich unbedingt zum Sommer dazu. Wenn nach Stunden drückender Hitze ein Grollen in der Ferne Regen ankündigt.
Wenn sich der Himmel dramatisch verdunkelt und die ersten Blitze die Menschen in die Häuser treibt.
Nach dem Gewitter ist die Luft wie rein gewaschen, die Sonne kommt durch. Und manchmal bildet sich dann wie von Zauberpinseln gemalt ein Regenbogen.
Sieben Farben bunt zieht er sich von einem nicht lokalisierbaren Anfang zu einem nicht auszumachenden Ende. Kein Wunder, dass sich so viele Sagen und Legenden mit dem Regenbogen verbinden, den man sehen, aber eben nicht anfassen kann.
Wo der Bogen auf die Erde stößt, findet sich ein Topf mit Gold, sagen die Iren.
In China erzählt man Kindern, dass bunte Steine einen Riss im Himmel verdecken, und in vielen Märchen ist der Regenbogen wahlweise die Brücke zwischen Himmel und Erde oder die Verbindung zu einem Feenreich.
Es gibt auch eine biblische Geschichte über den Regenbogen. Dort ist das Farbenwunder ein Versprechen. Gott lässt den Menschen damit sagen: egal, was kommt, ich halte zu euch! Egal wie viele Katastrophen euch heimsuchen, egal wie viele Kriege ihr kämpft, wie viele Seuchen ihr durchzustehen habt, ich bin auf eurer Seite. Auch und gerade auf der Seite derer, die leiden. Nichts kann uns trennen.
Manchmal ist das schwer zu glauben. Was einen nicht alles beuteln kann im Leben! Manche Erlebnisse sind nicht wie Luft reinigende Gewitter sondern eher wie ein Dauerregen - nichts klappt, alles wird nur schlimmer.
Vielleicht kann gerade dann ein Regenbogen mehr sein als ein legendäres Naturphänomen. Ich habe Gottes Zusage, dass ich mich nicht alleine durch schwierige Zeiten kämpfen muss. Gottes Begleitung wird immer wieder aufleuchten in meinem Leben, so wie ein Regenbogen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11228
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