SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Auf einer Wiese liegen. Nichts denken müssen. Ab und an in den blauen Himmel blinzeln und Wolken raten. Ein Kamel? Ein Ring? Jetzt sieht die Wolke aus wie ein Herz.... Ständig verändern die Wolken ihre Form und ziehen über mich hinweg. Sie sind immer da und doch immer wieder anders.
Vor rund 3000 Jahren mag ein Mensch ebenso im Gras gelegen und den Wolken nachgeschaut haben. Zumindest stelle ich mir das so vor, denn es gibt in der Bibel ein altes Gebet, einen Psalm, der mir jedesmal einfällt, wenn ich den Sommerhimmel genieße. In diesem Psalm heißt es:
„Deine Güte, Gott, reicht so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit so weit die Wolken gehen."
Nun sind Güte und Wahrheit große Begriffe. Ich könnte mich daran abarbeiten.
Ich kann aber auch auf der Wiese liegen und einfach annehmen, was mich da an Gottesgüte umgibt.
Nichts denken müssen, nichts tun müssen. Es atmet wie von selbst in mir, mein Herz schlägt, ich spüre die Sonnenstrahlen auf der Haut. Manchmal kitzelt mich ein Grashalm.
Der ganze Himmel ist in solchen Momenten nur für mich persönlich da. Unendlich weit und alles umspannend, was ich je denken oder fühlen könnte.
Von meinem kleinen Fleckchen Wiese aus bin ich mit einem grenzenloser Raum verbunden. Was sich auch verändern mag in meinem Leben, in mir, um mich herum - Gottes Güte umspannt mein ganzes Leben. Gottes Güte reicht so weit der Himmel ist und seine Wahrheit so weit die Wolken gehen...

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11226
weiterlesen...