SWR3 Gedanken

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„Kinder sind Zukunft“, so der Titel der ARD Themenwoche, die heute mit dem gleichnamigen Tagesmotto abgeschlossen wird.
„Kinder sind Zukunft“ – das ist so banal wie wahr. Ohne Kinder verebbt das Leben. Ohne Kinder gibt es keine Zukunft. Damit das Leben weitergeht müssen wir Nachwuchs produzieren, Kinder machen. So einfach ist das. Das ist aber nicht nur eine einfache Notwendigkeit, es ist auch schön und anstrengend Kinder zu haben. Man wird so eng an sie gebunden wie an keine Menschen sonst, den Partner vielleicht ausgenommen. Und diese jahrzehntelange Bindung muss man dann irgendwann wieder lockern, damit die Kinder eigenständig werden und ihr Leben leben können. Das ist schön und schwer.
Es gibt einen Text der immer dann in mein Leben gepasst und mir gut getan hat, wenn es für mich als Vater mal wieder loslassen hieß:
„Eure Kinder sind nicht eure Kinder“, beginnt dieser Text von Kahlil Gibran, „Eure Kinder sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen wie sie zu sein, aber versucht nie sie euch ähnlich zu machen. Denn das Leben läuft nicht rückwärts noch verweilt es im Gestern.“
Quelle: Kahlil Gibran, „Der Prophet“, Walter-Verlag, Düsseldorf, 1995,
S. 16.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1116
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