SWR3 Gedanken

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Kinder wollen lernen. Jawoll, das heutige Tagesmotto der ARD-Themenwoche ist wahr. Kinder wollen lernen. Es sind wissbegierige Wesen die einem Löcher in den Bauch fragen und Neues aufsaugen wie ein Schwamm. Aber wie bei allem Guten muss man darauf achten, dass es des Guten nicht zuviel wird. „Man“ heißt hier Eltern, Lehrer und Bildungspolitiker. Denn Kinder wollen nicht nur lernen, sie wollen auch andere Dinge machen: Spielen, Freunde treffen, Sport treiben oder was auch immer ihnen gut tut.
Ich habe den Eindruck, das wird in letzter Zeit immer weniger so gesehen bei uns. Im Kindergarten sollen die Kleinen schon fit gemacht werden für die Schule. Die Schulzeit und das Studium werden immer kürzer und kompakter gemacht, nur damit die jungen Leute fitter und früher ins Arbeitsleben kommen. In dem sie dann die nächsten 40 Jahre verbringen werden.
Kinder wollen lernen. Und Eltern wollen natürlich das Beste für sie. Das Beste ist aber nicht immer das Maximum. Das Beste ist, denke ich, die Kinder in der Balance zu halten, in der Balance zwischen Überforderung und Unterforderung. Zum Besten für die Kinder gehört vor allem sie immer spüren zu lassen, dass sie geliebt sind. Wenn sie Erfolg haben, aber gerade auch wenn sie keinen Erfolg haben. Und mit das Allerbeste
für die Kinder ist ihnen Zeit zu lassen. Zeit zu lassen erwachsen zu werden. So viel Zeit wie sie es brauchen. Denn der Ernst des Lebens kommt noch früh genug...
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