SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Tokio Hotel. Was hätte ich mit der Teenie-Band Tokio Hotel zu tun wenn ich nicht eine 13-jährige Tochter hätte? Wohl eher nichts. So aber bekomme ich nicht nur die übrigens recht passable Musik der jungen Leute mit, sondern auch das, was sie an Themen, durchaus wichtigen Lebensthemen beschäftigt.
Kinder. Kinder sind ein Glück, so das Tagesmotto der ARD–Themenwoche die heute beginnt. Ja, das kann ich als Vater von drei Kindern schon bestätigen. Es ist ein großes Glück überhaupt Kinder zu haben. Und trotz allem Stress, aller Belastung und allem Ärger, den Kinder natürlich auch mit sich bringen, möchte ich mir mein Leben nicht mehr ohne sie vorstellen. Abgesehen von meiner Frau sind mir meine Kinder so nah wie kein anderer Mensch. Einfach weil sie Teil von meiner Frau und mir sind. Weil sie eine unvergleichliche Nähe und Verlässlichkeit von mir gefordert haben und weil sie, obwohl man jahrzehntelang aneinander gebunden ist, doch ganz eigene, freie Wesen sind. Die mir immer mal wieder auch die Leviten lesen oder mir liebevoll meine Marotten spiegeln.
Kinder sind die Fühler der Eltern in die Zukunft. Sie werden, so Gott will, in einer Zukunft leben, in der ich nicht mehr sein werde. Und vielleicht wird so auch etwas von meiner Person weiter leben. In ihnen und ihren Kindern weiterleben.
Kinder sind ein Glück. (Ja,) das ist wahr. Das habe ich in den letzten 20 Jahren oft erfahren. Unter anderem beim Tod meines Vaters.
Als ich frühmorgens vom Tod meines Vaters erfahren hatte, fragte mich mein damals siebenjähriger Sohn warum ich denn schon so früh auf sei. Ich sagte ihm den Grund und legte mich wie so oft in dieser Zeit neben ihn in sein Bett. Mein Sohn sagte nichts, gar nichts. Er sah mich nur an und streichelte mich. Das war eine meiner tiefsten Glückserfahrungen:
Ein Kind tröstet seinen Vater, dessen Vater gestorben ist...
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