SWR3 Gedanken

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23JUN2011
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Heute verlässt Jesus die Kirchen. Überall in Deutschland. Symbolisch - im Zeichen des heiligen Brotes - der Kommunion - wird Jesus durch die Straßen der Städte getragen. So ist das an Fronleichnam Brauch - zumindest in den katholischen Gegenden. Das ist ein Grund zur Freude: Jesus zieht durch die Straßen. Und deshalb schmücken viele ihre Vorgärten, ihre Fensterbänke, stellen Fahnen auf oder haben wenigstens die Straße gekehrt.
Schade, dass das nur einmal im Jahr passiert. Jesus in den Straßen der Stadt willkommen heißen. Denn wenn ich Christsein ernst nehme, dann geht Jesus jeden Tag durch meine Straßen. Schließlich will er sich an meinem Leben beteiligen. Ich möchte nicht nur Sonntags in der Kirche Christ sein. Fronleichnam erinnert mich daran. Dass ich an einen Gott glaube, der mitten unter uns lebt. Der nicht weit weg im Himmel verehrt werden will, sondern der mein Leben begleitet - wie ein guter Freund, mit dem ich durch die Straßen ziehe. Fronleichnam erinnert mich daran, dass Gott mich in meinem Leben nicht alleine lassen will, dass er bei mir sein will, dass er aber auch möchte, dass ich mein ganzes Leben christlich gestalte. Heute zeigen die Katholiken das überall mit ihren Fronleichnamsprozessionen. Morgen werde ich mich alleine daran erinnern müssen: Jesus begleitet mich durch meinen Alltag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10894
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