SWR3 Gedanken

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21JUN2011
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500 Christen bilden eine Menschenkette um die Dreifaltigkeitskirche in Frankenthal herum. Sie umarmen damit symbolisch ihre Kirche. Der Grund: die Kirche wurde zwei Jahre renoviert. Jetzt wurde sie feierlich wiedereröffnet. Auf den ersten Blick wirkt es etwas befremdlich, eine Kirche zu umarmen. Ich umarme einen geliebten Menschen. Ich umarme auch meine Kinder, wenn ich sie trösten will. Aber eine Kirche? Ein Gebäude? Doch - das geht. Weil ich auch ein Gebäude mögen kann. Es ist ja nicht einfach nur ein Ort aus Steinen, Glas und Ziegeln. Es geht ja vor allem darum, was in dem Gebäude passiert: da kann ich Gottesdienst feiern, beten, mit Jesus zusammen sein. Und vor allem: nicht alleine: sondern gemeinsam mit anderen Christen. Klar kann ich zuhause beten, aber da würde ich nicht im Wechsel mit anderen einen Psalm sprechen oder Gott mit einem Lied loben. Und es tut auch gut zu spüren, dass ich beim Beten nicht alleine bin. In einem schönen Gotteshaus betet es sich für mich auch angenehmer als in einer heruntergekommenen Bruchbude. Das heißt nicht, dass ich für Kirchen Geld verschwenden muss oder mit Prunk protzen. Aber schön sein darf der Ort wo ich bete. Also habe ich mich eingereiht, links und rechts eine Hand genommen. Und meine Frankenthaler Kirche mit umarmt. Weil ich froh bin, einen schönen Ort für das gemeinsame Gebet zu haben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10892
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