SWR3 Gedanken

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Ich habe vor kurzem ein Haus gekauft. Ich habe mit den Verkäufern vereinbart, dass ich auch einen Großteil des Innenlebens des Hauses mit kaufe, bzw. ausräume. Warum erzähle ich Ihnen das?
Weil es ein absolut merkwürdiges Gefühl war, Dinge in die Hand zu nehmen, die einem mir unbekannten Menschen gehörten und darüber zu entscheiden, was damit passiert. Als ich da so aussortiert habe kam mir immer wieder die Frage:
Was bleibt eigentlich irgendwann mal von mir, wenn ich einmal gehe, also ich meine ganz gehe und sterbe? Die Fotos von meinen Reisen nach Kanada, zum Killimanjaro oder Südtirol? Sie werden die Nachwelt kaum interessieren. Briefe aus meiner Jugendzeit an meine Freundin in Rom, die ich aufbewahrt habe? Auch das ist nicht wirklich wichtig für die, die mal MEIN Haus ausräumen. Porzellan? Bilder? Möbel? Wissen sie was, ich glaube, das alles wird niemanden mehr interessieren. Ein bisschen traurig ist das schon. Weil es mir viel bedeutet. Jesus hat mal gesagt: Hängt Euer Herz nicht an die Sachen, die die Motten fressen! Recht hat er wohl! Das verleitet mich zu einer anderen Frage: Was soll denn am Ende von mir bleiben? Ich glaube, ich würde mir wünschen, dass der eine oder andere mal sagt: „Sie hat mir geholfen, als es mir wirklich mies ging." Ich wünschte mir, dass jemand sagen könnte: „Wir haben herrlich viel zusammen gelacht!" Ich wünschte mir, dass ein paar meiner Konfirmandinnen und Konfirmanden, die gerade Konfirmation hatten, sagen könnten: „Sie hat so von Gott erzählt, dass er für mich und mein Leben wichtig wurde." Das würde ich mir wünschen, dass das von mir bliebe Und: Was wünschen sie sich, was von IHNEN bleiben soll?

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