SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Hast Du auch Danke gesagt?" fragt die Mama ihre Tochter. Das Mädchen aus dem Kinderchor steht vor mir, grinst ein bisschen schelmisch und ein bisschen verlegen und streckt mir dann tatsächlich artig die Hand entgegen. Sie bedankt sich für das Eis, dass ich den Kindern ausgegeben habe... Dass es das noch gibt?! Ich meine, wir Mittelalten, wir sind doch alle mit solchen - etwas moralisch klingenden Sätzen aufgewachsen. Viele Kinder heute lernen das so nicht mehr. Wegen der Selbstbestimmung und der Anti-Autorität. Man mag darüber denken, was man will. Der Gedanke der dahinter steht ist doch der: Da hat sich ein Mensch Gedanken gemacht, wie er mir eine Freude machen kann. Ich zeige ihm, dass es gelungen ist, indem ich mich bei ihm bedanke. Das ist alles. In aller Regel freut sich der, der geschenkt hat, dann auch noch mal. Wunderbar - ganz ernst. Danke sagen tut doch eigentlich niemandem weh. So. Und jetzt gehe ich noch weiter- auch wenn es vielleicht altbacken oder moralisch klingt: Wie wärs, wenn wir mal bei Gott anklopfen und ihm Danke sagen würden? „Danke, Gott, dass ich hier in Sicherheit und Wohlstand leben darf.", Oder: "Danke, Gott, dass meine Kinder gesund sind und fröhlich ihr Leben leben!" - auch nicht schlecht. Oder: „Danke, Gott, dass meine alten Eltern noch so fit sind und immer noch alleine zurecht kommen!"
In einem Psalm heißt es: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!" Eine freundliche Erinnerung gegen das Vergessen: „He, Gott meint es gut mit dir!" Dafür Danke sagen, das ist mehr als nur eine nette Geste - finde ich...

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