SWR3 Worte

SWR3 Worte

Als der Arzt ihr mitteilte, dass sie höchstens noch drei Monate zu leben hätte, beschloss sie, sofort alle Details ihrer Beerdigung festzulegen. Zusammen mit dem Pfarrer besprach sie, welche Texte verlesen werden sollten.
»Und da gibt es noch eine wichtige Sache! Ich will mit einer Gabel in der Hand begraben werden«, sagte sie schließlich. »Eine Gabel? Darf ich fragen, warum?«.
Die Frau antwortete mit einem Lächeln: »Ich war in meinem Leben zu vielen verschiedenen Abendessen eingeladen. Und ich habe immer die Gänge am liebsten gemocht, wo diejenigen, die abgedeckt haben, gesagt haben: Die Gabel kannst du behalten. Da wusste ich, dass noch etwas Besonderes kommen würde. Nicht nur Eis oder Pudding, sondern etwas Richtiges, ein Auflauf oder etwas Ähnliches. Ich will, dass die Leute auf mich schauen, wenn ich da in meinem Sarg liege mit einer Gabel in der Hand. Da werden sie sich fragen: Was hat es denn mit der Gabel auf sich? Und dann grüßen Sie sie und sagen ihnen, dass sie auch die Gabel behalten sollen. Es kommt noch etwas Besseres.«

Eine Geschichte von Kristina Reftel.

(Quelle: Kristina Reftel, Adventskalender für Andere Zeiten 2010, Hamburg 2010.)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10807
weiterlesen...