SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Gott segne und behüte dich! Ich liebe diesen Gruß. Heute kriegen ihn wieder viele am Ende des Gottesdienstes zu hören. Gott segne dich! Und Tschüss!
Bei so was sehe ich vor mir einen Garten mit blühendem Flieder. Alte und Junge sitzen da drin, essen Erdbeerkuchen mit Schlagsahne und erzählen sich Geschichten. Segen. Die Bibel meint: es gibt immer genug davon. Auch wenn es nicht viel gibt. Nicht viel Garten, nicht viel Erdbeerkuchen. Und trotzdem genug Segen. Was ein Wunder ist und immer was mit Gott zu tun hat.
Segen ist nämlich, wenn Menschen ihre Stärke miteinander teilen.
Geld hat man vielleicht nicht so viel. Aber eine Stärke- die hat jeder: leckeren Erdbeerkuchen backen, einen Computer wiederbeleben, Witze erzählen oder einfach zauberhaft lächeln. Eine Stärke hat jeder. Und die mit anderen teilen, das ist Segen.
Hinzu kommt: wer was teilt, bringt auch was in Bewegung.
Denn alles, was lebt, hat einen Kreislauf: die Natur, das Wasser, der Mensch. Alles hat seinen Kreislauf. Miteinander teilen bringt den Kreislauf von Nehmen und Geben in Schwung.
Manche Leute meinen, sie hätten das Recht, festzuhalten, was sie haben. Um noch mehr draus zu machen und das auch noch festzuhalten. Weil sie intelligenter sind oder leistungsfähiger oder fleißiger. Mag sein. Aber ich frage: Woher kommt wohl diese Intelligenz? Die robuste Konstitution? Oder dieses Kämpfergen? Das hast du doch geschenkt bekommen. Das hat dir der liebe Gott in die Wiege gelegt. Damit du was draus machst und es mit anderen teilst. Auf ein Geschenk kann man sich nichts einbilden. Das kann man nur feiern und anderen was davon abgeben. Zum Beispiel zu Erdbeerkuchen mit Schlagsahne im Garten. Da kannst du dir den Segen auf der Zunge zergehen lassen. Und ein Stück vom Himmel dazu. Gott segne und behüte dich!

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