SWR3 Gedanken

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Der alte König war am Ende.
Saul hatte die Stämme zum Volk Israel vereinigt;
aber inzwischen war er als König untragbar geworden.
So erzählt es die Bibel:
Gott will einen anderen König;
und so geht der Profet Samuel nach Betlehem zur Familie Isai;
einer der Söhne des Hauses soll König werden –
aber sie müssen ausgerechnet den Jüngsten herbeirufen,
David, der auf dem Feld die Schafe hütet.
Als der ankommt, schüttet der Profet ihm das heilige Öl über den Kopf,
das er mitgebracht hat. David ist zum König gesalbt.
Und obwohl es noch mehrere Jahre gedauert hat,
mit Intrigen und Bürgerkrieg: David war gesalbt
und wurde dann ja wirklich einer der größten Könige seines Volkes.
Gesalbt werden seitdem alle Könige;
als Zeichen, dass Gott den Menschen auch in Besitz nimmt,
dem er dieses Amt verleiht. Und dass alle menschliche Macht relativ ist
und abhängig von Gott.
Gesalbt wird aber auch jeder Mensch bei der Taufe –
bei der katholischen jedenfalls.
Und da bedeutet es:
Du bist ein Gesalbter, du gehörst zu Christus, dem Gesalbten.
„Christus“ – das ist nämlich das griechische Wort für „der Gesalbte“…
Das Öl für diese Salbung ist Olivenöl mit einer Beimischung aus Balsam.
Es duftet angenehm. Aber natürlich nur, wenn es relativ frisch ist.
Deswegen wird dieses Öl, auch Chrisam genannt,
jedes Jahr neu gemischt und gesegnet und geweiht.
Heute, am Mittwoch der Karwoche, in den Bischofskirchen,
in feierlichen Gottesdiensten.
Und dann werden gleich noch andere ÖlSorten gesegnet:
darunter das Kranken-Öl, mit dem wir die Kranken salben;
das Öl und das Gebet soll sie stärken in ihrer Krankheit
und es wird sie begleiten, wenn sie sterben.
Natürlich: Es ist immer nur ein symbolisches Zeichen, das Öl.
Aber es lässt den Menschen eben auch spüren:
Gott ist dir nah und hält dich fest –
ob du König wirst oder dein Weg zu Ende geht.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1045
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