SWR3 Gedanken

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Haben Tiere eine Seele?
Albert Schweitzer, der Urwalddoktor und Tierfreund ist diese Frage sehr intelligent angegangen. Er meint: „Die Frage, ob Tiere eine Seele haben, ist schwer zu beantworten. Aber eines ist dabei sicher: Um das herauszufinden, muss man selber eine Seele haben!"
Albert Schweitzer war zwar Menschendoktor, aber er hat sich auch für den Tierschutz eingesetzt. Wenn er von „Ehrfurcht vor dem Leben" geredet hat, hat er auch die Tierwelt mit gemeint. Bei Experimenten an Tieren sei genau zu prüfen, ob sie unbedingt notwendig seien und Schmerzen seien unbedingt zu verhindern.
Albert Schweitzer hat gegen Tierschaukämpfe und Tierjagden aus reinem Vergnügen protestiert. Er hat sich aufgeregt über die Zustände bei Tiertransporten und in den Schlachthöfen. Das war damals zu seiner Zeit überhaupt nicht üblich.
Nicht nur Menschen hat er in seinem Hospital in Lambarene beherbergt, auch Hunde, Katzen, Schimpansen, Enten, Hühner, Ziegen, Schafe, Papageien und Pelikane. Das einzige unfreundliche Tier war ein cholerischer Truthahn.
Aber Schweitzer entschuldigte ihn: „Er ist eben so, und mir ist er seit langem lieb", sagte er, „weil er in dem gleichen Wahn lebt wie ich: Er meint auch, er sei der Herr vom ganzen Spital."
Bei allem Humor wusste Schweitzer doch, dass Menschen die Tierwelt millionenfach missbrauchen. Das war damals so, zu Schweitzers Zeiten. Das ist leider heute auch noch so.
Haben Tiere eine Seele? Ja, sie haben eine. Und daraus Konsequenzen zu ziehen, könnte viel bewegen. Doch um diese Frage zu bejahen, muss man wohl selber eine Seele haben.

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