SWR3 Gedanken

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Im Familiengottesdienst wurde an die Kinder Brot verteilt. „Probiert mal, ob Euch etwas auffällt." Die Reaktionen kamen sehr schnell: „Das schmeckt irgendwie nach gar nix." „So richtig bähh".
Kein Wunder. Die Brotbäcker haben das Salz weggelassen. Zum Vergleich gab es dann ein Stück Brot mit Salz. Die Kinder haben sofort gesagt, „viel besser." Was fade und nach gar nichts schmeckt. Durch das Salz wird es verändert, verändert zu einer leckeren Speise. Zur Zeit Jesu war Salz sehr kostbar. Da konnte man es noch nicht an jeder Ecke für 20 Cent kaufen. Jesus vergleicht die Christen mit dem Salz. „Ihr seid das Salz der Erde," sagt er. Das ist ein Auftrag. Christen sollen verändern. Sie sollen das, was fade und unerträglich ist, schmackhaft und lecker machen. Aber Salz - in eine Wunde gestreut - kann auch brennen. Christen dürfen nicht wegschauen, wenn etwas nicht stimmt, müssen den Finger auf die Wunden unserer Gesellschaft halten. Dazu braucht es Engagement, Fantasie und Mut. Ich finde das mit dem Salz einen sehr spannenden Vergleich. Nicht nur so vor sich hinzuleben, sondern zu verändern. Ohne gleich die ganze Welt verbessern zu müssen. Vielmehr da etwas anpacken wo ich lebe und arbeite. Indem ich meine Kollegen heute bewusst freundlich grüße. Indem ich aufmerksam bin, wo ich heute jemandem helfen kann. Aber auch, indem ich Fehler offen benenne, mich traue Kritik zu äußern. Salz der Erde sein. Für mich heißt das: verändern, verbessern, und wenn´s sein muss auch mal dort was sagen, wo´s weh tut.

 

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10334
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