SWR3 Gedanken

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30MRZ2011
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In Speyer wird eine Kirche zu einer Stadtteilmensa umgebaut. Da ich selbst mal in dieser Kirche gearbeitet habe, war ich besonders interessiert: Was hatte man sich dabei gedacht? Im Westen von Speyer ist in den 60ern und 70ern ein großes Wohngebiet entstanden. Und auch ein Gemeindezentrum mit Kirche wurde gebaut. Heute ist das Wohngebiet überaltert. Viele Bewohner sind vom öffentlichen Leben weitestgehend ausgeschlossen. Wie sollten sie auch einen Besuch im Theater, im Kino oder auch einfach ein Stück Torte und ein Tässchen Kaffee in einem Café bezahlen?
So bleiben sie in ihren Wohnungen, lassen den Fernseher laufen, sind für sich. Aber was wäre, wenn man gerade für diese Menschen ein Angebot machen würde. Wo sie gut essen könnten, sich treffen, erzählen. Nicht irgendwo weit weg, sondern gleich um die Ecke. Mitten im Stadtteil? So entstand das Projekt Gebietsmensa. Die Kirche St. Hedwig in Speyer wird verkleinert, das Gemeindezentrum kann dadurch vergrößert werden. Da beide Gebäude ohnehin ineinander übergehen keine große Sache. 80 Plätze wird die Mensa haben und dazu soll auch noch eine Außenterrasse für den Sommer kommen. Menschen mit geringem Einkommen können dann ein günstiges Essen bekommen. Aber eben nicht alleine, sondern sie essen gemeinsam, können erzählen, sich austauschen, sich gegenseitig Mut zusprechen.
Wenn man bedenkt, dass im Gottesdienst in der Eucharistie Brot geteilt wird, dass man dadurch die Gemeinschaft mit Gott und untereinander spüren soll, dann behält die Kirche sogar ihre Funktion. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10332
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