Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Macht euch die Erde untertan, herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen" - so ist in der Bibel Gottes Auftrag an den Menschen ausgedrückt. Und die Menschen haben sich die Erde untertan gemacht. Mit allen Folgen! Und in jeder Richtung.
Mit allem, was die Erde bietet, können wir Menschen Paradiese schaffen: schöne Gärten und wunderbare Wälder, gepflegte und nützliche Tiere, ausreichend Nahrung für alle, viel Bildung, Wissen und Kultur, wirtschaftliche Entwicklung und eine unglaublich entwickelte Medizin... Der blaue Planet Erde ist ein Wunder an Lebensmöglichkeiten! Aber mit genau derselben Neugier nach immer weiteren und immer größeren Lebensmöglichkeiten können wir Menschen die Paradiese zerstören, im Kleinen wie im Großen: nicht erst die unbeherrschbaren Reaktionen in japanischen Kernkraftwerken lehren uns bitter, dass unser menschliches Tun auch entsetzliche Folgen haben kann. „Macht euch die Erde untertan" - heißt das wirklich: alles ist erlaubt, was möglich ist? Nein, ganz und gar nicht. Denn es hängt davon ab, wie wir „untertan machen" verstehen. In der hebräischen Sprache heißt das eigentlich: „seid verantwortlich. Geht sorgsam und achtsam mit der Erde um." Schon lange fragen aufmerksame Beobachter nach den Grenzen. Schon lange schreit die geschundene Welt danach, Einhalt zu gebieten. Schon lange sagen aufmerksame Mahner: wenn wir so weitermachen, hinterlassen wir unseren Kindern und Kindeskindern eine Welt, die kaum noch bewohnbar ist. Eine Welt voller unvorstellbarem Leid für Mensch und Tier. Ich weiß: das ist am frühen Morgen keine angenehme Kost. Aber Gottes Welt schreit nach verantwortlichem Umgang mit Menschen, Tieren und Vorräten. Wir können und dürfen uns nicht daran vorbeimogeln. Schon gar nicht dürfen Christen die Augen zumachen! Es geht um die Zukunft der Erde.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10321
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