Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

(Text  auf der Sendung SWR 4  Morgengruß siehe unten)

Guten Morgen! Das trau ich mich heute kaum zu sagen, denn die Katastrophe, die da gestern in allen Nachrichten und Sondersendungen zu sehen war, hat auch mich ganz schön geschockt. Als ich gestern die ersten Bilder vom Erdbeben und Tsunami sah, musste ich spontan an Katastrophenfilme denken. Zig Meter hohe Wellen, die über die Küste rollen, brennende Industrieanlagen, Autos über Straßenabgründen: So was hab ich vor kurzem mal spät abends beim Zappen in Fernsehen gesehen und dachte noch: Wie unwirklich. Und jetzt geschieht so etwas wirklich. Mitleid haben diese Bilder in mir ausgelöst für die Menschen dort, aber auch Angst: Was, wenn so eine Katastrophe weltweite Folgen hat? Was geschieht, wenn in Japan Atomkraftwerke außer Kontrolle geraten? Und ist so was in Deutschland völlig undenkbar? Katastrophen machen klar: Die Erde ist ganz schön unsicher und empfindlich. Und wir Menschen haben sie so wenig im Griff. Auch, wenn wir das oft denken. Wenn wir zum Beispiel meinen, wir könnten sichere Atomkraftwerke in Erdbebengebiete bauen. Diese Angst, die da gestern angesichts der Katastrophe in mir aufkam, die hab ich mit zwei Dingen wieder etwas beruhigen können: Zum einen: Ich hab mich an den gewendet, der diese Erde für mich in Händen hält, an Gott. Bitte, pass auf deine Schöpfung auf, lass nicht zu, dass noch mehr zerstört wird, und sei bei den Menschen dort in Japan! So bete ich zu Gott und hoffe auf ihn. Und zum andern: Ich hab versucht, aus meiner Angst, aus dem Negativen, auch etwas Positives zu gewinnen: Mehr Respekt für diese Erde oder, mit einem alten Wort: Demut. Ja, die Erde, die Natur ist unsicher. Ich kann sie nicht beherrschen. Aber ich kann ihr dienen, ich kann mich noch mehr für ihren Schutz einsetzen. Ich will mich noch mehr engagieren gegen die gefährliche Atomkraft oder auch gegen zu viel Kohlendioxid in der Luft, das die Naturkatastrophen auf dieser Erde mit auslöst. Für mich ist das eine eindringliche Botschaft solcher furchtbaren Katastrophen: Wir Menschen dürfen nicht Herrscher dieser Erde sein, wir müssen ihre Diener werden.

 

Text der Sendung in SWR 4 Morgengruß

Guten Morgen! Das trau ich mich heute kaum zu sagen, angesichts der Katastrophe in Japan. Und auch die Schlager, die gerade bei SWR 4 laufen, höre ich mit gemischten Gefühlen: Klar, kann ich mich dran freuen, aber ich muss auch an die vielen Menschen in Japan denken, für die das ein ganz furchtbares Wochenende ist. Als ich gestern die ersten Bilder vom Erdbeben und Tsunami sah, musste ich spontan an Katastrophenfilme denken. Zig Meter hohe Wellen, die über die Küste rollen, brennende Industrieanlagen, Autos über Straßenabgründen: So was hab ich vor kurzem mal spät abends beim Zappen in Fernsehen gesehen und dachte noch: Wie unwirklich. Und jetzt geschieht so etwas wirklich. Die Bilder aus Japan haben auch Angst in mir ausgelöst: Was, wenn so eine Katastrophe weltweite Folgen hat? Was geschieht, wenn dort Atomkraftwerke außer Kontrolle geraten? Und ist so was in Deutschland völlig undenkbar? Katastrophen machen klar: Die Erde ist ganz schön unsicher und empfindlich. Und wir Menschen haben sie so wenig im Griff. Auch, wenn wir das oft denken. Wenn wir zum Beispiel meinen, wir könnten sichere Atomkraftwerke in Erdbebengebiete bauen.

Diese Angst, die da gestern angesichts der Katastrophe in mir aufkam, die hab ich mit zwei Dingen wieder etwas beruhigen können: Zum einen: Ich hab mich an den gewendet, der diese Erde für mich in Händen hält, an Gott. Bitte, pass auf deine Schöpfung auf, lass nicht zu, dass noch mehr zerstört wird, und sei bei den Menschen dort in Japan! So bete ich zu Gott und hoffe auf ihn. Und zum andern: Ich hab versucht, aus meiner Angst, aus dem Negativen, auch etwas Positives zu gewinnen: Mehr Respekt für diese Erde oder, mit einem alten Wort: Demut. Ja, die Erde, die Natur ist unsicher. Ich kann sie nicht beherrschen. Aber ich kann ihr dienen, ich kann mich noch mehr für ihren Schutz einsetzen. Ich will mich noch mehr engagieren gegen die gefährliche Atomkraft oder auch gegen zu viel Kohlendioxid in der Luft, das die Naturkatastrophen auf dieser Erde mit auslöst. Für mich ist das eine eindringliche Botschaft solcher furchtbaren Katastrophen: Wir Menschen dürfen nicht Herrscher dieser Erde sein, wir müssen ihre Diener werden.

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