SWR3 Gedanken

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Vielliebchentag, so soll man den heutigen Tag im späten Mittelalter auch schon mal genannt haben. Der 14. Februar und die Liebe. Diese Verbindung ist also weder neu noch eine Erfindung der Blumenindustrie. Nur mit einem hat sie wahrscheinlich wirklich nichts zu tun. Mit dem, der dem Tag überhaupt seinen Namen gegeben hat. Der heilige Valentin soll ein Bischof in Italien gewesen sein. Gelebt hat er vor über 1700 Jahren und ist wahrscheinlich an einem 14. Februar als Märtyrer gestorben. Er soll sich damals hartnäckig geweigert haben, ein Bild des römischen Kaisers anzubeten. Doch historisch ganz sicher ist auch das alles nicht. Und mehr weiß man über ihn wohl wirklich nicht. Für rote Herzen und Blumensträuße ist der alte Heilige aber ziemlich sicher nicht verantwortlich. Am Valentinstag scheint in dunkler Vorzeit Verschiedenes zusammengekommen zu sein. Alte Bräuche, die mit der Liebe zwischen zwei Menschen zu tun hatten und eben der Gedenktag des Bischofs Valentin. Entstanden ist das Ganze womöglich im mittelalterlichen England. Von dort sind die Valentinsbräuche dann nach Amerika ausgewandert und kamen nach dem zweiten Weltkrieg auch zu uns. In jener Form eben, in der auch heute wieder zahlreiche Menschen den Valentinstag feiern. Mit Blumen und Herzen und kleinen Geschenken. Und mit der Hoffnung auf die große Liebe. Die Kirchen haben dem Ganzen lange eher skeptisch zugesehen. Das hat sich vielerorts inzwischen geändert. Schließlich ist die Liebe etwas, das in der Botschaft Jesu eine ganz zentrale Rolle spielt. Gott sei die Liebe. Wo lässt sich dieser Satz besser erfahren als in der Verbindung von Zweien, die sich lieben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=10027
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