SWR3 Gedanken

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Wireless local area network. Zu deutsch: drahtloses lokales Netzwerk. Oder kurz: Wlan. Das Zauberwort für alle, die immer und überall Zugang haben wollen zu den unendlichen Weiten des Internet. Wo man mit einem Mausklick verbunden ist mit Menschen am anderen Ende der Welt. Und darüber hinaus. Und darüber hinaus?
Diese Frage stellt sich der Countrymusiker Robert Earl Keen. In seinem Lied „Is there wireless in heaven" fragt er sich, ob es einen freien Zugang zu den unendlichen Weiten der Ewigkeit gibt. Ob man eine Art Passwort haben muss, mit dem man sich sozusagen in Gottes Netz einwählt. Ober ob man ohne Passwort in der Hölle landet.
Martin Luther wiederum lebte im 16. Jahrhundert. Sein Medium war das Buch. Aber Martin Luther hatte dieselbe Frage wie Robert Earl Keen. Wie ist das mit Gott und seiner Ewigkeit? Kommt da jeder hin? Oder muss ich etwas Bestimmtes tun, damit Gott mich liebt? Und wenn ich das nicht tue, droht mir dann die Hölle?
Fast fünfhundert Jahre Zeitensprung. Und doch dieselben Fragen. Und siehe da, das kann man noch toppen. Weil der Apostel Paulus, der im 1. Jahrhundert nach Christus lebte, sich gleichfalls mit dieser Frage quälte: Wer hat gute Karten bei Gott? Gibt es eine Eintrittskarte für den Himmel? Oder in der Sprache des Computerzeitalters: Is there wireless in heaven?
Mit anderen Worten: Das Medium ist nicht wichtig. Ob Computer, Buch oder Schriftrolle - diese Frage scheint Menschen seit Menschengedenken zu beschäftigen. Welches Passwort, welche Leistung muss ein Mensch bringen, um eine Chance auf die unendlichen Weiten der Ewigkeit zu haben?
Und der Apostel Paulus hatte dieselbe Antwort wie Martin Luther: Gar nichts. Gott liebt dich, wie du bist. Du musst nichts leisten, du brauchst kein Passwort für den Himmel. Der steht dir offen, weil du Gottes Kind bist. Und du bist schon längst ein Teil seines unendlichen Netzwerkes. Mit anderen Worten: Es gibt Wlan im Himmel. Ganz und gar ohne Passwort.

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