SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Der Kopf ist rund, damit man die Denkrichtung ändern kann.“ Das kann man manchmal in Büchern lesen, die sich mit Kreativität beschäftigen. Der Satz soll dazu anleiten, nicht immer das Gleiche zu bringen. Nichts muss so sein, wie es ist, alles kann auch geändert werden.
Heute ist Buß- und Bettag. Das ist sozusagen der traditionelle „Tag des runden Kopfes“. Schließlich meint dieses alte Wort Buße auch nichts anderes als „Umkehren, umdenken“. Läuft mein Leben eigentlich noch rund oder stecke ich in einer Sackgasse? Und nach welchen Maßstäben und Werten verhalte ich mich eigentlich? Welchen Platz gebe ich Gott in meinem Leben?
Eine gute Richtschnur dafür ist was Jesus mal gesagt hat: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Gott, den Nächsten und mich selbst.
Den Nächsten lieben, das ist einfach zu verstehen: Das heißt vor allem, dass der Nächste mir nicht egal ist. Das Gegenteil von Liebe ist ja nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.
Sich selbst lieben ist eigentlich auch klar: Gleichgültig soll ich mir selbst gegenüber auch nicht sein.
Und Gott lieben? Das heißt für mich dankbar zu sein für das, was ich bisher schon alles bekommen habe. Mein Leben, die Liebe. Und es heißt auch, für die Zukunft darauf zu vertrauen, dass Gott mich weiterhin begleitet.
Für mich sieht das aus, wie bei Benjamin. Ein 17jähirger Junge, der für ein Jahr nach China gegangen ist. Völlig selbstverständlich hat er Chinesisch gelernt und sich darauf vorbereitet und wusste bis zum Abflug doch nicht, in was für eine Familie er kommen wird. Und dabei blieb er ganz ruhig. „Das klappt schon alles. Und wenn etwas dazwischen kommt, wird mir schon was einfallen.
Oder
Ja, Der Kopf ist rund. Damit man auch mal andersrum denkt. Und dann auch anders handelt. Heute ist erstmal das Denken dran. Und die Gewissheit, dass Veränderung nichts schlechtes ist. Darum geht’s heute, am Buß und Bettag – dem Tag des runden Kopfes.
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