An oder aus, weder noch, standby. So ist heute der Betriebszustand vieler Elektrogeräte im Haushalt. Fernseher, Radios, Videorecorder und Computer haben häufig eine so genannte Standby Taste. Ist die gedrückt, ist das Gerät nicht richtig an aber auch nicht richtig aus. Es steht auf Bereitschaft, beifuß – eben neudeutsch standby.
Standby zu sein, das ist ein Betriebszustand, den ich auch gut kenne. Ich bin zwar nicht auf der Arbeit, aber ich schalte auch nicht richtig ab, die Dinge gehen mir nicht aus dem Kopf, irgendwie steh ich permanent unter Strom. Nicht richtig am Schaffen aber auch nicht richtig am Faulenzen.
Aber, denkt ich an die Standby-Taste der Elektrogeräte, so weiß ich, diese Bereitschaft kostet eine ganze Menge Strom. Immer wieder heißt es, wenn die Leute ihre Geräte nicht auf Standby, sondern richtig ausschalten würden, dann könnte man immense Energie sparen. Also: Immer unter Strom zu stehen kostet viel Energie. Und da darf man sich dann nicht wundern, wenn irgendwann die Kraft nicht mehr da ist. Burnoutsyndrom, sagt man dazu gerne in der Berufswelt, zu gut deutsch: man ist ausgebrannt.
Der sorgsame Umgang mit der Frage der eigenen Energie ist auch ein Thema des Glaubens. So berichtet das Neue Testament, dass Jesus nicht immer standby war. Ganz bewusst zog er sich zurück. Es gab Zeiten, da wollte er nicht gestört werden, da hatte er seinen persönlichen Ausknopf gedrückt. Auch seinen Jüngern sagte er nach getaner Arbeit: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.“ (Mk 6,31) Viele große Heilige, auch die, die sich sozial aufopfernd engagiert haben, hatten einen Ort, wo sie abschalten konnten, sie nicht unter Strom standen. Selbst Gott braucht bekanntlich, als er die Welt geschaffen hat, nach sechs Tagen Arbeit erst einmal einen Tag Pause. Bei so vielen guten Vorbildern, sollte es mir doch gelingen Energie zu sparen und richtig abzuschalten. Also entweder an oder aus, aber nicht standby.
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