SWR3 Gedanken

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09DEZ2022
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Manchmal reicht ein einziger Tag aus, um die Welt völlig zu verändern, um alles auf den Kopf zu stellen. Der 24. Februar war so ein Tag, als Russland die Ukraine angegriffen hat. Oder der 11. September 2001 - als Terroristen zwei Flugzeuge ins World Trade Center gesteuert haben. Und der 9. November ´89 war für die Deutschen so ein Tag. Da ist die Mauer gefallen. Innerhalb eines Tages kann sich die Welt verändern – zum Schlechten oder zum Guten.

Das gilt auch für Einzelne. In nur wenigen Momenten kann aus einem vermeintlich gesunden Menschen ein totkranker werden. Aus einer Gleichgültigen eine Verliebte. Oder aus einem, der trauert, einer der hofft.

Ein Spruch bringt das ganz gut auf den Punkt: „Weißt du, wie man Gott zum Lachen bringt? Erzähl ihm einfach, was du morgen vorhast.“ Ja, alles ist so zerbrechlich. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass es nicht Gott ist, der mein Leben steuert. Ich bin es selbst.

Auch wenn ich über mein Leben entscheiden kann, ich habe es trotzdem nicht in der Hand. Ich lebe eigentlich ständig eine Handbreit neben der Katastrophe oder neben dem Glücksfall. Sich deshalb verrückt zu machen bringt nichts. Aber sich dessen bewusst zu sein und ein bisschen Vorsorge treffen – das schon. Äußerlichkeiten oder Streitereien nicht so wichtig nehmen. Dinge klären, die endlich geklärt sein sollten. Mich ab und zu mit Gott verbinden. Und mich bemühen, mehr zu genießen: die schönen Momente, die kleinen Dinge und vor allem Selbstverständlichkeiten.

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