Heat or feed, so heißt das auf Englisch, wenn Menschen sich entscheiden müssen, ob sie sich leisten können, die Wohnung zu heizen oder etwas zu essen zu kaufen. Wo viele sich jetzt vorbereiten auf ein gemütliches Weihnachtsfest, ist es für andere in diesem Jahr besonders schwer. Sie wissen, dass sie keinen Weihnachtsbaum haben werden und keine Geschenke für die Kinder, vielleicht ist es in der Wohnung kalt oder sie haben nicht wirklich etwas zu essen.

Auf dem Marktplatz spricht mich eine Frau an, sie weiß, dass ich als Pfarrerin viel zu tun habe mit Leuten, die es schwer haben. Sie sagt: ‚Wir sollen doch alle diese 300,-€ bekommen. Aber ich brauche die gar nicht. Wissen sie nicht jemand, dem ich helfen könnte? Dem ich die geben könnte? Vielleicht eine alleinerziehende Frau mit kleinen Kindern? Irgendjemand die es besonders nötig hat.‘ Mir fallen gleich mehrere Leute ein. Aber wie soll ich denen dieses Geld zukommen lassen, ohne sie zu beschämen? Das ist gar nicht so leicht.

Wie die Familie von dem Jungen, der viel zu kleine Schuhe trägt und dann beim Laufen immer schnell sagt, ihm tun die Füße so weh, Rennen und Hüpfen hat er sich schon abgewöhnt.

Vielleicht haben sie auch jemand in der Nachbarschaft oder sie kennen jemand, der jemand kennt, dem es derzeit gar nicht gut geht und vielleicht brauchen sie die 300,-€ auch gar nicht. Vielleicht finden sie einen Weg jemandem ein Nikolausgeschenk zu machen, ohne sie zu beschämen. Einfach so. Wie vom Himmel.